So mancher Raucher hegt den Wunsch, seinen Nikotinkonsum zu verringern oder ganz einzustellen. Viele schaffen es aber alleine nicht, aufzuhören. Gerade in Stresssituationen am Arbeitsplatz fällt es vielen schwer, auf Tabak zu verzichten. Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements kann ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter in dieser schwierigen Situation unterstützen und Angebote zur Beratung und Raucherentwöhnung zur Verfügung stellen. Unternehmen profitieren dabei von der höheren Leistungsbereitschaft und weniger Ausfalltagen. Die TÜV SÜD-Experten zeigen Möglichkeiten für eine erfolgreiche Raucherent-wöhnung auf und erklären, welche davon gut mit dem Arbeitsalltag in Einklang zu bringen sind.
Der Großteil aufhörwilliger Raucher verwendet die sogenannte „Schlusspunkt-Methode“. Wer sich für diese Methode entscheidet, setzt einen bestimmten Tag fest, ab dem er nicht mehr raucht. Alle zu diesem Zeitpunkt noch vorhandenen Zigaretten werden konsequent weggeworfen oder verschenkt. Um sich von seinem Vorhaben nicht abbringen zu lassen, werden auch Aschenbecher oder andere Raucher-Utensilien verräumt. Diese kostengünstige Methode kann sehr effektiv sein, da meist keine Nikotinersatzpräparate als Ersatzbefriedigung eingesetzt werden. Somit entsteht das Gefühl erst gar nicht, durch das Aufhören etwas zu verlieren, das kompensiert werden muss. Der radikale Schnitt und die Überzeugung, sich mit der Raucherentwöhnung etwas Gutes zu tun, kann die Phase der Nikotinentzugserscheinungen erleichtern. Da dieser Weg jedoch auch nach einer starken Überzeugung und gutem Durchhaltevermögen verlangt, ist der Zuspruch von Freunden, Familie und Kollegen bei der Methode sehr wichtig. Ist die Unterstützung von Kollegen gegeben, fällt es einem ehemaligen Raucher dementsprechend leichter, im Arbeitsalltag seinem Vorhaben treu zu bleiben. An dieser Stelle bieten sich auch Beratungen im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements an.
Verhaltenstherapeutische Maßnahmen wie Nichtraucherkurse, die meist in Gruppen durchgeführt werden, bieten Betroffenen die Möglichkeit, sich mit Leidensgenossen auszutauschen, ihr bisheriges Rauchverhalten zu analysieren und Schritt für Schritt rauchfrei zu werden.
In der Regel vermitteln die Kurse Selbstkontrollmechanismen und Abwehrstrategien gegen das Rückfallrisiko. Der Vorteil dieser therapeutischen Maßnahmen liegt vor allem im Gruppengefüge, das den Rauchern die Angst nimmt, allein mit ihren Problemen zu sein, und sie in ihrem Vorhaben stärkt. Im Rahmen des Programms kann meistens zwischen der Reduktionsmethode, die eine stufenweise Reduzierung des Rauchens bis zum Stopp vorsieht, und der Schlusspunkt-Methode gewählt werden. Um Entzugserscheinungen zu lindern, können auch Nikotinersatz-Produkte eingesetzt werden. Betten Arbeitgeber Nichtraucherkurse in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement ein, unterstützen sie ihre Mitarbeiter aktiv dabei, gesünder und leistungsfähiger zu werden. Mitarbeiter, die sich zur Teilnahme an einem solchen Kurs entschließen, können nicht nur die Kosten für ein privates Nichtraucherprogramm sparen, sondern auch von der Gruppendynamik profitieren.
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, sich die Raucherentwöhnung mit Hilfsmittelchen zu erleichtern. Durch die Einnahme nikotinhaltiger Präparate soll der Nikotinspiegel aufrecht gehalten werden, um Entzugserscheinungen vorzubeugen. So kann der Verzicht auf das Rauchen erleichtert und ein Rückfall verhindert werden. Nikotinpflaster, -kaugummis, -lutschtabletten, -inhalatoren oder -sprays können in deutschen Apotheken ohne Rezept gekauft werden. Wie gut die einzelnen Nikotinersatz-Produkte bei der Entwöhnung helfen und wie verträglich sie sind, kann von Raucher zu Raucher unterschiedlich sein. Je nach Wirkung und Verträglichkeit können sie nicht nur Entzugserscheinungen lindern, sondern auch den Abfall der Konzentrations- und damit Leistungsfähigkeit eines frisch gebackenen Ex-Rauchers verringern. Somit eignet sich eine verträgliche Nikotinersatztherapie gut für den Arbeitsalltag.
Weitere Methoden zur Raucherentwöhnung sind unter anderem Akupunktur, Laserakupunktur oder Hypnose. Während die (Laser)-Akupunktur dazu dient, die körperlichen Symptome des Nikotinentzugs zu mildern, soll mithilfe von Hypnose das Unterbewusstsein erreicht und das Rauchverhalten des Patienten verändert werden. Viele Möglichkeiten führen zum Ziel Nichtraucher. Jeder Raucher muss für sich selbst den passenden Weg finden, wie er seinem Zigarettenkonsum ein für alle Mal ein Ende setzt.