Neue Untersuchungen widerlegen alte Vorurteile
“Wie man sich bettet, so schläft man.” Diesem Sprichwort folgend sollte der Schlafkomfort bei der Auswahl des Bettes und der Bettware an erster Stelle stehen - schließlich verbringt der Mensch 30 Prozent seines Lebens im Bett. Bettwaren die mit Daunen oder Federn gefüllt sind, bietet ein besonders angenehmes Mikroklima - die ideale Voraussetzung für einen erholsamen und regenerierenden Schlaf. Allergiker verzichten jedoch vielfach auf die Verwendung von Daunen- und Federbetten, da sie eine Besiedlung mit Hausstaubmilben fürchten. Aktuelle Untersuchungen zeigen jedoch, dass federngefüllte Kopfkissen und Zudecken keine geeigneten Lebensbedingungen für Hausstaubmilben bieten. Zudem besitzen die Federn selbst keine nennenswerte allergische Potenz. Bei der Auswahl der Bettdecken und Kissen können nach Meinung der Experten des diesjährigen Allergologenkongresses in Dresden die persönlichen Vorlieben und auch der gewünschte Schlafkomfort im Vordergrund stehen.
In den letzten 10 - 20 Jahren ist eine deutliche Zunahme allergischer Erkrankungen insbesondere im Kindesalter festzustellen. Als Inhalationsallergene kommen in unserer Klimazone Hausstaubmilben, Tierhaare, Pollen und Schimmelpilze in Betracht. Die Ausscheidungen der Hausstaubmilben stellen im zentralen Mitteleuropa die wichtigsten Innenraumallergene dar. Im Wohnbereich liegt eine besonders hohe Milbenbesiedlung in der Matratze sowie auf dem Fußboden von Schlafräumen vor. Hausstaubmilben finden hier ihre wichtigste Nahrungsquelle: menschliche Hautschuppen. Bettfedern spielen als Allergieauslöser praktisch keine Rolle. Sie haben, so Prof. Dr. D. Hofmann, Frankfurt, eine äußerst geringe allergene Potenz und stellen außerdem keine Nahrungsquelle für Hausstaubmilben dar.
Die sinnvollste Maßnahme zur Verhinderung einer allergischen Reaktion stellt, so Prof. Dr. Bodo Niggemann, Berlin, die Allergenkarenz dar. Die Sanierung des Bettes sollte mit der Matratze beginnen, da hier eine besonders hohe Milbendichte nachgewiesen werden kann. Bei Bettdecke und Kissen, darüber sind sich die Allergieexperten einig, ist ein zusätzliches Encasing nicht erforderlich, wenn die Hülle federn- und daunendicht ist. Ein federn- und daunendichtes Hüllgewebe wirkt als Barriere, welche die Einwanderung der Milben behindert und auch Hautschuppen fernhält (PAS 1008).
Es ist wissenschaftlich belegt, dass in Federn- und Daunendecken zudem äußerst ungünstige mikroklimatische Voraussetzungen für die Besiedlung durch Hausstaubmilben vorliegen. In, von der Forschungsgruppe für Industrieanthropologie der Neuen Universität Kiel, untersuchten Bettdecken konnte selbst bei alten, nicht regelmäßig gereinigten federgefüllten Bettdecken nur eine zu vernachlässigende Milbenanzahl festgestellt werden.
“Es gibt auf Grund der vorgestellten Untersuchungsergebnisse”, so Prof. Dr. Dr. Hans W. Jürgens, Kiel, “weder wissenschaftliche, noch praktische Gründe, einem Hausstaubmilbenallergiker von der Benutzung von Federn- und Daunenbetten abzuraten.”
Die Mitgliedsfirmen des Verbands der Deutschen Daunen- und Federnindustrie e. V. (VDFI) kennzeichnen ihre Daunen- und federngefüllte Ware mit dem NOMITE -Zeichen. Dieses signalisiert, dass es sich um ein Produkt handelt, dass für Hausstaubmilbenallergiker geeignet ist.