Weltweit erkranken jährlich rund 12,4 Millionen Menschen an Krebs; in Deutschland waren es nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 2012 zirka 486.000 Menschen. Angesichts der verlängerten Lebenserwartung der Menschen rechnen Experten mit einem Anstieg der Krebsneuerkrankungen auf weltweit 20 Millionen Fälle im Jahr 2030, wenn es bis dahin nicht gelingt, die Krebsprävention zu verbessern.
„Krebs ist ein Todesurteil“: Falsch, je früher der Krebs erkannt wird, desto besser die Heilungschancen. Hochrechnungen des Robert-Koch-Instituts zufolge leben in Deutschland knapp 1,5 Millionen Menschen bereits fünf Jahre oder länger mit ihrer Krebserkrankung.
„Gegen Krebs kann ich nicht viel tun“: Falsch, Studien zeigen, dass Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Fettleibigkeit das Krebsrisiko erhöhen. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass 27?38 % der Hauptkrebsarten durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden könnten.
„Warum das Rauchen aufgeben? Nichtrauchen schützt auch nicht.“ Raucher sind bis zu 20-mal stärker als Nichtraucher gefährdet, Lungenkrebs zu bekommen. Auch das gesundheitliche Risiko des Passivrauchens wird oft unterschätzt. Die Union for International Cancer Control (UICC) prognostiziert, dass in diesem Jahrhundert weltweit eine Milliarde Menschen an den Folgen des Rauchens sterben werden.
„Alkohol hat keinen Einfluss auf das Krebsrisiko.“ Falsch, übermäßiger Alkoholgenuss steigert das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, etwa Mundhöhlen- und Speiseröhrenkrebs sowie Brust- und Leberkrebs. Für Frauen liegt die Grenze bei einem Viertelliter Bier oder einem Achtelliter Wein täglich, Männer sollten höchstens einen halben Liter Bier oder einen Viertelliter Wein pro Tag trinken.
„Tumore werden durch eine Operation erst recht zum Wachstum angeregt.“ Falsch, die Gefahr, dass durch Schnitte und Manipulationen im Operationsgebiet Krebszellen im Körper verstreut werden, ist heute durch verfeinerte OP-Techniken und Behandlungsstrategien minimiert.
Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) ist mit zirka 7000 Mitgliedern das größte onkologische Experten-Netzwerk im deutschsprachigen Raum. Ziel ihrer fachübergreifenden Arbeit ist eine flächendeckende, qualitätsgesicherte Versorgung und die Sicherstellung von Innovation in der modernen Krebsmedizin. Wichtige Säulen sind dabei die Organkrebszentren und Onkologischen Zentren, die die beteiligten Fachdisziplinen zu einer engen Kooperation verpflichten. Die DKG hat es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, durch Zertifizierung die Qualität der Krebsversorgung zu überprüfen, damit die Betroffenen sicher sein können, nach bestem Kenntnisstand behandelt zu werden.