Bei der Laborautomatisierung nimmt die Bayer HealthCare Diagnostika eine führende Stellung ein und reagiert damit auch auf die gesundheitspolitischen Bedingungen, denn durch eine konsequente Automatisierung wird weniger Personal benötigt, die Kosten konnten um 20 % abgesenkt werden. Mit den ADVIA WorkCell/LabCell Automationssystemen können bis zu 16 Analysesysteme miteinander kombiniert und 1600 Proben pro Stunde abgearbeitet werden.
” Innovative Produkte zu entdecken und erfolgreich zu vertreiben ist unsere Mission”, betonte Dr. Roberto Parotelli, Leiter der Division Diagnostika, Fernwald. “Dafür investierte Bayer HealthCare Diagnostika im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung. Bei den Diagnostika ist Bayer HealthCare mit einem Weltmarktanteil von zehn Prozent auf Rang 4 der Diagnostikunternehmen, in Deutschland auf Platz 3. Weltweit wollen wir auf Platz 3 vorrücken.”
Vor allem die Erforschung, Entwicklung und Vermarktung ganz neuer Tests wird angestrebt, so dass diese die Labormedizin zu einer wesentlichen Voraussetzung individualisierter Therapie machen und so einen Paradigmenwechsel in der in-vitro Diagnostik bewirkt werden kann
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt bei den prädikativen diagnostischen Marker für die Krebstherapie. Denn eine molekulare Analyse von Tumoren erlaubt Vorhersagen über den wahrscheinliche Therapieerfolg bestimmter Medikationen. Die Anwendung einer Kombination solcher Test soll dem behandelnden Onkologen in Zukunft eine bessere Auswahl der jeweils besten Tumortherapie erlauben, als diese mit den heutigen Methoden technisch möglich ist.
Ein anderer neuer Test auf dem ADVIA Centaur ist der sogenannte cPSA-Test (komplexiertes Prostata-Spezifisches Antigen). In der saarländischen Prostatakarzinom-Kampagne wurde bei 4479 Männern die Bedeutung des Tests als Screening-Parameter untersucht.
Aufgrund der Bestimmung des totalen PSA (tPSA) und dem f/t-PSA-Quotienten (fPSA: freies PSA) wären 166 Personen einer Prostatabiopsie zugeführt worden. Beim Einsatz der cPSA-Bestimmung und dem f/t-PSA-Quotienten als weiterführenden Test wurden 16 Hochrisikopatienten zusätzlich erfasst, sagte Herrmann.
Durch die cPSA-Bestimmung kommt es im Vergleich zum tPSA-Test zu einer signifikanten Verbesserung der serumbasierten Diagnostik des Prostatakarzinoms, betonte Professor Dr. Peter Hammerer, Urologische Klinik Braunschweig, denn “jeder Mann ab 50 sollte seinen PSA-Wert kennen.”
Aber auch Testmenüs für die Diagnostik bedeutender kardiovaskulärer Krankheiten gehören zur Produktpalette von Bayer HealthCare Diagnostika. Weil die bisher routinemäßig erfassten Risikofaktoren einen Teil der kardiovaskulären Erkrankungen nicht erklären können, ist als “neuer” Faktor Homocystein in das Interesse gerückt, denn eine Hyperhomocsyteinämie ist unter anderem ein Risikofaktor für vaskuläre Verschlusskrankheiten, Demenz, Neuralrohrdefekte und Schwangerschaftskomplikationen.
So führen zum Beispiel Folsäure- und Vitamin B12-Mangel zur intrazellulären Erhöhung des zelltoxischen Homocysteins. Eine Absenkung des Homocysteins um 3 µmol/l verringert beispielsweise das Risiko für eine koronare Herzkrankheit um rund 20 Prozent.