Olli Kahn ist Daniels großes Vorbild. Jeden Nachmittag auf dem Spielplatz verteidigt der Fünfjährige sein Tor wie der berühmte Bayern München Kapitän. Doch manchmal verlassen den Fußballfan die Löwenkräfte. Denn Daniel wurde mit einem Immundefekt geboren – und ist deshalb zeitlebens auf Plasmaprodukte angewiesen.
Ein Immundefekt macht das alltägliche Leben zum Überlebenstraining. Schon der kleinste Schnupfen oder Husten kann sich zur lebensbedrohlichen Infektion ausweiten, da der Körper sich nicht selbst gegen Bakterien oder Viren wehren kann. Doch die “Hilfspolizei im Plasma” ,- genauer gesagt sind es in diesem Fall die darin enthaltenen Antikörper, erkennt und vernichtet eindringende Krankheitserreger - kann den Betroffenen von außen zugeführt werden. Daniel erhält deshalb regelmäßig Präparate aus Blutplasma. Für ihn allein müssen im Monat rund 150 Menschen spenden.
Blutplasma ist die klare, eiweißhaltige Flüssigkeit, die nach Abtrennung der roten und weißen Blutkörperchen vom menschlichen Blut übrig bleibt. Es besteht zu 91 Prozent aus Wasser, das jedoch eine äußerst wichtige Funktion inne hat: In diesem Wasser sind über 120 Eiweißstoffe gelöst, die spezielle, oft lebenswichtige Aufgaben innerhalb des Körpers wahrnehmen. Fehlen wichtige Bestandteile des körpereigenen Plasmas, kann das lebensbedrohlich sein. Nicht nur Kinder mit primären Immundefekten wie Daniel, auch viele Bluter sind auf Plasmapräparate angewiesen. Aber auch in akuten Notsituationen wie bei schweren Verletzungen, Verbrennungen oder Schockzuständen kommen diese Präparate zum Einsatz.
Im Gegensatz zum Blut spenden ist die Plasmaspende allerdings noch relativ unbekannt. Und das, obwohl sie den Organismus des Spenders schont. Denn im Unterschied zur klassischen Blutspende wird bei der so genannten Plasmapherese das aus der Armvene entnommene Blut sogleich durch ein spezielles Gerät in Blutzellen und Blutplasma getrennt. Der Vorteil: Die Blutzellen werden dem Körper sofort wieder zugeführt; der Organismus des Spenders kann die entnommenen Bestandteile schnell wieder aufbauen. Daher kann er 39 Mal , bis zu 25 Liter Plasma im Jahr spenden.
Auch wenn die moderne Biotechnologie heute vieles möglich macht: Blutplasma kann nicht in großen Mengen künstlich hergestellt werden. Menschen wie Daniel sind daher auf aktive Plasmaspender angewiesen. Aventis Behring, einer der führenden Hersteller von Plasmaprodukten, verfügt mit dem Tochterunternehmen Aventis Bio-Services über die weltgrößte unternehmenseigene Organisation zur Sammlung von Plasma. Spenden können alle gesunden Menschen zwischen 18 und 60 Jahren. Das Körpergewicht sollte über 50 Kilo liegen. Die Spender erhalten für Ihr Engagement eine Aufwandsentschädigung.