Viele ältere Menschen haben Berührungsängste gegenüber modernen Technologien. Schon die Funktionsweise eines Handies ist für sie oft schwer zu erlernen. Hier soll der PMA (Personal Memory Assistant), wie die Gedächtnishilfe genannt wird, Abhilfe schaffen. An seiner Entwicklung arbeiten das Institut für Informatik der Universität Leipzig (Prof. Klaus Irmscher, Projektleiter) und die Tagesklinik für kognitive Neurologie des Universitätsklinikums (Dr. Angelika Thöne-Otto) zusammen. Das handyähnliche Gerät erinnert an wichtige Erledigungen wie die Medikamenteneinnahme oder einen Arztbesuch. Es soll älteren Menschen außerdem auf einfachem Wege Zugang zum Internet ermöglichen, ohne von dessen Vielfalt verwirrt zu werden. Dort finden sie dann z.B. aktuelle Fahrplaninformationen oder Veranstaltungshinweise.
Der PMA arbeitet interaktiv und steht bei Bedarf mit einem Betreuungscenter in Verbindung. Von dort kann z.B. die Ausführung von Terminen und Erledigungen begleitet oder im Notfall ein Therapeut oder Angehöriger informiert werden. Er ist sehr leicht zu bedienen, so können z.B. Termine aufgesprochen und Schriftgröße, Tastengröße oder Lautstärke des Signals nach Bedarf eingestellt werden. Mit dem System erreichen die Wissenschaftler drei Ziele: Das System ist robust und zuverlässig, es ist hoch flexibel und anpassbar an neue Aufgaben und Benutzergruppen, und die Bedienung ist sehr einfach gestaltet.
Bereits seit 1999 arbeiten die Wissenschaftler an einer Gedächtnishilfe für Patienten mit Gedächtnisstörungen. Jetzt sollen die bisherigen Erfahrungen für gesunde ältere Menschen ausgebaut werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt, bei dem am Institut für Informatik drei Informatiker und an der Tagesklinik für kognitive Neurologie zwei Diplom-Psychologinnen und eine psychologisch-technische Assistentin mitwirken.
Senioren, die ihre Ideen und Interessen in die Entwicklung einbringen wollen, können später den PMA auf seine Alltagstauglichkeit prüfen.