Vox populi, die Stimme des Volkes, war schon den alten Römern als Machtpontential gut bekannt und entsprechend wußte man sie zu nutzen. Stimmtrainer gibt es nicht erst seit wir für alles einen Coach benötigen, sondern sie dürften bereits in grauen Vorzeiten einen ausgelasteten Job versehen haben.
Denn schon immer war die Stimme ausschlaggebend dafür, ob wir beim Gegenüber einen positiven Eindruck hinterlassen oder nicht. Doch damit nicht genug. Eine angenehme Stimme verheißt auch Vertrauen und Authentizität bzw. Glaubwürdigkeit - kurz: Sie entscheidet maßgeblichd darüber, ob wir mit Sympathie oder eher mit Antipathie rechnen dürfen. Wohl dem, der von der Natur mit einer wohlklingenden Stimme ausgestattet wurde.
Wer sich gut verkaufen will, sollte frei, überzeugend und wohlmoduliert sprechen, dann hat man schon (fast) gewonnen und hinterläßt zumindest einen positiven Eindruck. Nichts ist also gefürchteter vor einem “stimmlichen Auftritt”, als ein plötzlicher Hustenreiz oder der berühmte Kloß im Hals, der die Stimme gänzlich zum Schweigen zu bringen vermag.
Täglich kurze, regelmäßige kurze Stimmtrainings von fünf bis zehn Minuten sind ideal für die Stimme.
Für mehr Volumen müssen die Resonanzräume des Körpers vollständig erschlossen werden: Entspannen Sie die Schulterregion, stellen Sie sich mit hüftbreit geöffneten und parallel stehenden Füßen hin. Achten Sie dabei darauf, dass die Knie gelöst und gelockert sind. Heben Sie die Schultern beim Einatmen kräftig an und lassen Sie diese beim Ausatmen mit einem Seufzer wieder fallen. (Drei Wiederholungen)
Lassen Sie danach die Schultern kreisen, erst im Uhrzeigersinn und anschließend entgegengesetzt. Führen Sie danach ebenfalls Beckenkreisen im und gegen den Uhrzeigersinn aus. Achten Sie dabei auf fließende, lockerere Bewegungen. (Drei bis vier Minuten)
Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin. Die Füße sollten festen Kontakt mit dem Boden haben und sicheren Stand gewährleisten. Spüren Sie Ihren Atem und lassen Sie alles Schwere mit einem tiefen und kräftigen Seuf- zer los. Atmen Sie ruhig weiter und spüren Sie das Hinein- und Hinausströmen Ihrer Atemluft. Bilden Sie nun beim nächsten Ausatmen mit lockeren Lippen ein „wwwwww“ und spüren Sie die angenehme Vibration, die sich im Kopf und Halsbereich ausweitet. Legen Sie nun dabei Ihre Handinnenflächen auf den Kehlkopfbereich und beginnen Sie die Tonlage zu variieren. In der Tonlage, in der die stärksten Vibrationen spürbar werden, liegt ihre wahre Stimmkraft. In dieser Tonlage ist Ihre Stimme am belastbarsten und ausdrucksstärksten.
Öffnen Sie Ihren Mund weit, so dass sich im Unterkiefer- und Halsbereich eine Weite einstellt, die der beim Gähnen gleicht. Bilden Sie ein langgezogenes „ahhhhhhh“ und spüren Sie, wie sich der Ton gleichmäßig im Hals und Brustbereich ausbreitet. Wiederholen Sie dies dreimal, um anschließend damit zu beginnen, genüsslich in weichen, weiten Bewegungen zu kauen. Begleiten Sie jede dritte Kaubewegung abwechselnd mit den Silben „mnjam“, „mnjom“, „mnjum“. Wiederholen Sie diese Übung bis Sie eine Veränderung Ihres Stimmklangs wahrnehmen.
Atmen Sie nun über die Nase aus und summen Sie dabei. Die Zunge bleibt locker. Bei der ersten Wiederholung öffnen Sie währenddessen langsam den Mund und bilden dabei ein „moooo“. Es sollte sich eine ähnliche Weite wie bei der Gähnübung Halsbereich bilden. Atmen Sie mehrmals locker ein und aus und summen Sie anschließend beim Ausatmen durch die Nase ein lautes und kräftiges „mmmh“. Nach drei bis fünf Wiederholungen, können sie begleitend dazu ein breites Grinsen aufsetzen. Jetzt sollten die Vibrationen auch im Kopf zu spüren sein.
Führen Sie mit Ihren Schultern leichte, kreisende Bewegungen nach hinten durch und summen Sie dabei ein „mmmmmmh“ in Ihrer Wohlfühlstimmlage. Bilden Sie an- schließend beim nächsten Ausatmen ein lockeres und entspanntes „l“. Begleiten Sie diesen Ton mit einer Handbewegung, die sich von Ihrem Mund nach vorne weg bewegt. Holen Sie so nach und nach jeden weiteren Ton von Ihren Lippen ab und führen ihn in die Weite weg. Gleichzeitig ruht Ihre andere Hand auf Ihrem Bauch und spürt wie die Bauchdecke sich langsam nach innen zieht, während der Ton ausklingt und sich wieder locker nach außen wölbt, wenn Sie Luft holen. Nach drei Wiederholungen wechseln Sie zum „n“. Nach weiteren drei Wiederholungen können Sie zum „l“ und „n“ ein lang gedehntes “a“ ergänzen („laaa“ / „naaa“). Achten Sie darauf, während der Tonbi dung weder lauter noch leiser zu werden. Ideal ist ein geradliniger, gleichmäßiger Ton.
Bilden Sie mit dem Ausatmen ganz entspannt und ohne Druck ein „aaaaa“. Nehmen Sie parallel dazu Ihre beiden Hände (zu lockeren Fäusten geballt) zur Hilfe und klopfen Sie damit sanft Ihren Brustkorb ab. Durch das leichte Klopfen und die Vibrationen sollte der Ton nun etwas abgehackt klingen. Variieren Sie dabei die Kieferöffnungsweite, um zu hören wie der Ton sich verändert. Wiederholen sie diese Übung mit den Vokalen “o“ und “u“. Ziel dieser Übung ist es, das Zwerchfell zu entspannen, die Atmung zu vertiefen und die Stimmlippen zu lockern.
Notfall-TIPP: Falls sich in einem wichtigen Gespräch plötzlich Heiserkeit breit macht oder ein Reizhusten- anfall droht, helfen GeloRevoice® Halstabletten, schnell spürbar, die gereizte Schleimhaut zu beruhigen. Diese befeuchten Mund und Rachen lang anhaltend und vermindern Heiserkeit und Hustenreiz spürbar.