Hier möchten wir unseren Lesern kurz die verschiedenen Darreichungsformen von Arzneimitteln erklären, denn immer wieder taucht beispielsweise die Frage auf: »Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Tabletten und Dragees?«
sind Arzneipillen oder Kügelchen, die sich gut schlucken lassen, denn hier ist der feste Arzneistoff mit einem Überzug versehen, der das Durch-die-Speiseröhre-Gleiten erleichtert. Der Überzug sorgt außerdem dafür, daß der Wirkstoff erst im Darm freigesetzt wird.
sind mit einer Umhüllung - in der Regel aus Hart- oder Weichgelatine - versehene Arzneizubereitungen, die sich erst im Magen oder Darm auflösen und dort den Wirkstoff freigeben.
Arzneiplätzchen, sind getrocknete Arzneizubereitungen, die mit Flüssigkeit gebunden wurden; sie sollen ihre Wirkung vor allem im Mund-Rachen-Raum entfalten. Nur wenn man sie wirklich langsam zergehen läßt, können sie effektiv wirken.
Arzneikügelchen, sind Arzneimittel, die aus festen Stoffen in Kugelform bestehen und auch durch den Mund aufgenommen werden.
sind in Scheibenform gepreßte Arzneizubereitungen aus pulverförmigen Substanzen, die keinen Überzug haben und daher relativ schwer zu schlucken sind. Tabletten sollten deshalb im Stehen oder Sitzen mit viel Wasser eingenommen werden. Es gibt übrigens nicht wenige Mitmenschen, die eine Tablette, egal ob groß oder klein, schlicht und einfach, nicht »hinunterbringen«. Brausetabletten werden in Wasser (vorgeschriebene Menge dem Beipackzettel entnehmen) aufgelöst. Aufpassen, daß nicht zuviel Bodensatz im Glas bleibt, denn in diesem befindet sich eine Teil des Wirkstoffes! Kautabletten werden möglichst sorgfältig mit den Zähnen zerkaut, Lutschtabletten läßt man langsam auf der Zunge zergehen.
Diese Tabletten werden über die Scheide verabreicht und sollten am besten kurz vor dem Zubettgehen eingeführt werden.
sind die Darreichungsform dünnflüssiger Arzneizubereitungen zur inneren und äußeren Behandlung. Wer Tropfen verwendet, muß auf die Neigung der Flasche achten - dünne Austrittsröhre = Öffnung senkrecht nach unten halten, sogenannte Randtropfer neigt man hingegen leicht. Achten Sie auf die genaue Anwendungsbeschreibung des Beipackzettels (Fläschchen mit Ohrentropfen sollte man vor Anwendung in der Hand oder in warmem Wasser anwärmen). Nasentropfen werden sinnvollerweise bei weit nach hinten gebeugtem Kopf in die Nase eingeträufelt. Augentropfen dürfen nach dem Öffnen nur über einen bestimmten Zeitraum (in der Regel sechs Wochen) verwendet werden. Wer Schwierigkeiten hat beim Einträufeln der Augentropfen ins Auge, sollte sich rechtzeitig nach einem Helfer umsehen. Pipettenspitzen stets mit einem Kosmetiktuch abwischen.
Hier ist das Medikament in gesüßter Flüssigkeit gelöst. Fast immer werden Säfte mit beigepacktem Meßlöffel verkauft. Diese sollten unbedingt verwendet werden, denn nur so ist die richtige Dosierung gewährleistet. Eß- bzw. Teelöffel weisen immer unterschiedliche Größen auf, d. h., die richtige Dosierung kann nur ungenau erfolgen.
ist ein süßer Heiltrank. Für die Arzneimittelzubereitung wird eine dickflüssige Lösung von Zucker o. ä. in Wasser verwendet.
Diese halbfesten Arzneizubereitungen dienen zur örtlichen Behandlung und werden auf die Haut aufgetragen, wo sie ihre Wirkstoffe freisetzen. In Salben sind die Wirkstoffe mit Fetten o. ä. vermengt; Cremes besitzen einen sehr hohen Wasseranteil, in Gelen sind die Wirkstoffe z. B. in Glyzerin gelöst.
sind kleine, keimfrei zugeschmolzene Glasbehälter für konzentrierte Arzneimittellösungen zum Trinken. In vielen Fällen ist die Sollbruchstelle bereits vorgeritzt, d. h., die Ampullenspitze bricht mit einem hörbaren Knack leicht ab. Niemals aus der Ampulle direkt trinken, die Gefahr einer Verletzung durch Glassplitter ist groß (man kann auch ein Taschen- oder Kosmetiktuch um die Ampullenspitze wickeln, ehe man diese abbricht). Trinkampulle generell vorher einmal schütteln.
Meist finden Sie die Bezeichnung Suppositorium. Das Zäpfchen ist der Schrecken aller Kinder und so mancher Erwachsener. Trotzdem haben Zäpfchen unbestreitbare Vorteile. Diese Arzneiform ist zur Anwendung über den After, aber auch zur Einführung in die Scheide gedacht. Die Wirkstoffe werden, ohne den Magen zu belasten, im Darm bzw. in der Scheide freigesetzt und helfen so schnell und effektiv.
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