Wenn es nach dem Absatz der Sportgerätehersteller und einschlägigen Printmedien ginge, dann müsste das Ergebnis der Umfrage ganz anders aussehen – denn glaubt man den vorliegenden Absatzzahlen dieser reell oder virtuell Muskelmasse fördernden Anbieter, sind wir ein gerade zu auf Sport versessenes Land – doch die Wahrheit sieht leider anders aus! Kein Zweifel, gerade im Fieber der Fußball-EM bestehen wir sowieso aus lauter Bundestrainern und hochdotierten Kickern – samt und sonders natürlich alle mindestens ein David Beckham oder Michael Ballack – stimmt auch, leider jedoch nur auf der Couch vor dem Fernseher, denn Emnid zeigt es auf: Wir alle, doch allen voran Schüler und Studenten, verbringen den Tag überwiegend im Sitzen und es scheint so, als sei das Nichtstun des Deutschen Lieblingsbeschäftigung.
Man mag es zwar kaum glauben, aberetwa zwei Drittel der Menschen hierzulande üben fast keinen Sport aus. Stattdessen bevorzugen sie täglich passive Tätigkeiten wie Fernsehen (74 Prozent), Entspannen (46 Prozent) oder Lesen (38 Prozent). Das sind alarmierende Ergebnisse einer neuen, repräsentativen Emnid-Umfrage , die Bayer HealthCare im Rahmen der bundesweiten Aufklärungsinitiative „BayRad – Diabetes-Prävention“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln initiiert hat.
Nur 36 Prozent der Befragten treiben laut Studie mindestens zweimal pro Woche für mindestens 30 Minuten Sport. „Das zeigt, dass die meisten weit unter den als gesundheitsförderlich geltenden dreimal pro Woche 30 Minuten bleiben“, so Professor Dr. Hans-Georg Predel, Deutsche Sporthochschule Köln, und ergänzt: „Dabei könnte mit regelmäßiger Bewegung in einer Ausdauersportart das Risiko für verschiedene Krankheiten, zum Beispiel Typ 2 Diabetes, deutlich gesenkt werden.“ Eine positive Nachricht gibt es dennoch: Eine andere Studie zum Bewegungsverhalten weiblicher Teenager in den USA hatte im Jahr 2002 gezeigt, dass sich 15-16jährigeAmerikanerinnen gar nicht mehr bewegen.
Beliebteste Sportart jeder Altersklasse in Deutschland ist das Radfahren mit rund 60 Prozent, gefolgt von Schwimmen und Wandern (jeweils rund 50 Prozent) sowie Gymnastik und Joggen (etwa 30 Prozent). Dabei sind Frauen und Männer nahezu gleich aktiv. Erwartungsgemäß nimmt die sportliche Betätigung mit zunehmendem Alter und Gewicht ab. Für Übergewichtige beginnt so häufig ein Teufelskreis , denn mit jedem zusätzlichen Kilo wird jede Bewegung anstrengender.
Auch in der Freizeit beschäftigen sich die Deutschen am liebsten passiv. Lediglich Hundebesitzer fallen hier positiv auf: Das gemeinsame Spazieren gehen mit dem Hund kann bei den täglichen Freizeittätigkeiten nämlich auf dem vierten Rang mit dem Surfen im Internet (je 14 Prozent) konkurrieren.
Ein Blick auf den Speisezettel zeigt ein gemischtes Bild: Während Obst, Milch- und Vollkornprodukte die vorderen Ränge der täglich verzehrten Produkte einnehmen, verwenden immerhin noch rund 40 Prozent der Deutschen – hauptsächlich Single-Haushalte - mindestens einmal in der Woche Fertiggerichte. Immerhin hat sich ein positiver Wandel bei den verwendeten Fetten vollzogen: Mit jeweils gut 30 Prozent sind Sonnenblumen- oder Olivenöl heutzutage deutlich beliebter als Margarine (19 Prozent) und Butter (10 Prozent).
Angesichts dieses Gesamtbildes zum Bewegungs- und Ernährungs-Verhalten wundert es jedoch nicht, dass es bereits heute etwa acht Millionen Typ 2 Diabetiker in Deutschland gibt. Denn die Hauptrisikofaktoren für diese Krankheit sind unzureichende Bewegung und ungesunde Ernähung. Beides führt auf Dauer zu Übergewicht und damit zur Entstehung des Lifestyle-Diabetes (Typ 2).
Mit der bundesweiten Initiative „BayRad – Diabetes-Prävention“ macht Bayer gemeinsam mit der Deutschen Diabetes-Stiftung, der Deutschen Sporthochschule Köln, der Barmer Ersatzkasse sowie Apotheken Umschau und Diabetiker Ratgeber auf dieses Problem aufmerksam und zeigt gleichzeitig Möglichkeiten zur Prävention auf. Zentrales Element ist das BayRad, ein Kettler-Heimtrainer , der noch bis Ende des Jahres durch Deutschland tourt und zum Mitradeln einlädt. Der Kilometerzähler ist gleichzeitig Spendenbarometer: Ende des Jahres kommt das erradelte Geld einem Präventionsprojekt der Deutschen Diabetes-Stiftung zugute.