Anhand einer Studie, die US-Forscher mit einem 97-köpfigen Rhesusaffenkollektiv durchführten, konnte der Nachweis geführt werden, dass nicht nur gestresste Erwachsene schnell zur Flasche greifen, sondern dass diese Eigenschaft sich bereits im Kindesalter herausbildet, wenn man Kinder in diesem Alter permanent unter Stress setzt. Bei der Affenstudie wurde ein Teil des Kollektivs unmittelbar nach der Geburt den Müttern weggenommen. Im Gegensatz zu den Kindern, die man den Affenmüttern beließ, zeigte die erste Gruppe eine um 25 % höhere Kortisol-Ausschüttung bei belastenden Situationen.
Im Alter von drei bis fünf Jahren bekamen sie Affenkinder eine gesüsste, 8,5 % Alkohol enthaltende Limonade zu trinken. Das Ergebnis war erstaunlich. Während sich rund 20 % der Affenkinder als Abstinenzler erwiesen, zeigte die große Mehrheit von rund 60 % ein sogenanntes soziales Trinkverhalten. Das heißt, man beließ es bei zwei bis drei Gläsern der alkoholhaltigen Limonadenlösung. Das letzte Fünftel erwies sich hingegen als wahre Schluckspechte. Es besoff sich regelrecht. Und genau diese 20 % waren identisch mit jenen Affenkindern, die bereits im Säuglingsalter einen erhöhten Kortisolspiegel aufgewiesen hatte. Nun kann eine Affenstudie nicht gleich 1:1 auf Menschen übertragen werden, dennoch glauben die amerikanischen Forscher fest daran, dass ihr Ergebnis dahingehend beachtet werden sollte und man frühzeitig damit beginnen sollte, kortisolbeladene Kinder durch gezieltes Antistreß-Training vor späteren Alkoholproblemen zu bewahren.