Dort, wo er früher ganze Felder in einen Rotrausch versetzte, findet man ihn immer weniger. Der Klatschmohn wurde nun, ehe er fast gänzlich aus unseren Anbauflächen verschwindet, zur Blume 2017 gekürt. Überdüngte Felder und Unkrautvernichtungsmittel haben ihm fast den Garaus gemacht - doch hin und wieder kämpft er sich zurück. Überall dort, wo die Wohlstandsgesellschaft gerade keinen Bedarf hat Präsenz zu zeigen: Auf Schuttplätzen, unbepflanzten Böschungen und auf brachliegendem Baugelände sieht man ihn im stolzen Rot aus den kargen Nichts wachsen. Oder eben auf biologisch gedüngten Böden. Dort findet man seine leider schnell vergängliche Schönheit, ebenso wie die blauen Kornblumen, noch sich im Winde biegend.
Papaver rhoeas war einst in Eurasien und Nordafrika zu Hause und verbreitete sich mit dem Ackerbau weltweit. Klatschmohn stellt nur geringe Ansprüche an seine Umgebung, braucht aber offene Flächen, wie beispielsweise (ungedüngte) Getreideäcker.