Ozon ist in die Schlagzeilen geraten, weil verschiedene Erkrankungen dadurch ausgelöst oder verschlimmert werden können. Grund ist seine stark aggressive Wirkungskraft, die Schleimhäute angreift und Zellveränderungen auslöst. Ärzte registrieren bei vielen Patienten Beschwerden, die mit Ozonbelastungen zusammenhängen. Mattigkeit und Kopfschmerz, Verminderung von Kraft und Konzentration, Hustenreiz und die Zunahme asthmatischer Anfälle werden beobachtet. Ozon steht seit kurzem auf der Liste krebsfördernder Stoffe.
In Kenntnis dieser Zusammenhänge wurden in Deutschland bestimmte Grenzwerte für Ozonbelastungen festgelegt. So beträgt beispielsweise die am Arbeitsplatz erlaubte Konzentration MAK (maximale Arbeitsplatzkonzentration) 0,1 parts per million, was soviel wie 0,2 Milligramm Ozon pro Kubikmeter Luft bedeutet. Ab dem 50fachen bis 100fachen MAK-Wert reizt Ozon Augen, Atemtrakt, Luftröhre und führt zu Erkrankungen. Heute sind nicht mehr die alten Höhensonnen die Ozonquellen. Wetterlagen mit hoher Sonneneinstrahlung in Verbindung mit Emissionen aus Industrie und Verkehr sind die Quellen.
Was auf der Erdoberfläche zuviel ist, fehlt in der Atmosphäre, vor allem über den Polgebieten. In ungefähr 15 Kilometer Höhe schirmt dort seit Jahrmillionen eine dünne geschlossene Ozonschicht die Erde ab. Der Schutzschild filtert aus der Sonnenstrahlung die harten UV-Anteile heraus, die für Mensch und Tier schlimme Folgen hätten. Jeder weiß, daß schon die normale Sonnenstrahlung Hautveränderungen und Hautkrebs auslösen kann. Dementsprechend ist in Gebieten mit Ozonlöchern heute eine gefährliche Situation entstanden. So gibt es in Neuseeland, z. B. über Rundfunk, tägliche Verhaltensregeln für den Aufenthalt im Freien.
Die Gründe für die Abnahme der Ozonschicht sind bekannt. Die FCKW-Gase, ehemals in Sprayflaschen und heute noch in vielen Kühlschränken, zerstören das Ozon in der Atmosphäre. Trotz Ausstieg aus der FCKW-Verwendung wird es Jahre dauern, bis sich die Ozonschicht erholt.
Wie immer gibt es aber auch noch eine zweite Seite der Medaille, nämlich Ozon in einem Gemisch mit Sauerstoff als Medizin. Es gibt mehrere Anwendungsformen, eine davon ist die systemische als Eigenbluttherapie. Dabei wird eine bestimmte Menge Eigenblut mit 10 bis 40 Mikrogramm Ozon pro Milliliter Blut als Tropfinfusion gegeben. Die Konzentrationen sind in der Regel so niedrig, daß nur der Anstoßeffekt ausgenutzt wird - wie es bei den regulativen Therapieformen üblich ist. Anwendung findet die Ozonbehandlung bei arteriellen Durchblutungsstörungen, Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte und bei Rheuma. Es sollte Sie aber immer ein erfahrener Arzt beraten.
Was läßt sich nun gegen die Bedrohungen von oben und unten tun? Da in beiden Fällen Zerstörungen und Veränderungen von Zellen drohen, sollte man für einen inneren Zellschutz sorgen. Der läßt sich mit sogenannten antioxidativen Vitaminen wie C, E und Beta-Carotin in bestimmten Grenzen erreichen.
Antihomotoxische Medikamente (Homotoxikologie) sind in der Lage, die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem zu stärken. Auch das ist eine gute Voraussetzung, um gesund zu bleiben. Doch all diese innerlichen Vorbereitungen ersetzen natürlich nicht die wirksamste Vorsorge, nämlich Sonne und Ozon zu meiden.
Der vernünftige Umgang mit der Sonne gestaltet sich in Europa recht einfach, da das Ozonloch noch nicht so groß ist. Trotzdem: Sorgen Sie immer für ausreichenden Schutz, und vermeiden Sie Sonnenbrände! Setzen Sie sich in kleinen Schritten der Sonne aus, benutzen Sie unbedingt Schutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Mallorca-Akne-Geplagte sollten fettfreie Sonnenschutzmittel verwenden, wenn sie denn unbedingt in den Süden wollen. Man läßt sich am besten von seinem Arzt oder Apotheker beraten.
Bei hohen Werten sollten Atemwegskranke möglichst zu Hause bleiben und sich nicht körperlich anstrengen. Auch für Gesunde ist es nicht gut, bei Ozonalarm im Garten zu arbeiten oder durch den Wald zu joggen. Achten Sie auf die Ansagen durch Radio oder TV. Und eine Bitte noch an alle Autofahrer: Obwohl die Diskussion um den Sinn von Tempolimits bei hohen Ozonbelastungen noch im Gange ist: Der Fuß vom Gas schadet bestimmt keinem.
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