Die “gemeine Pestwurz”, mit dem botanischen Namen Petasites officinalis versehen und im Volksmund auch als Teufelhut, Schweiß- oder Kraftwurz bezeichnet ist praktisch in ganz Europa verbreitet und wächst besonders gerne an feuchten Bach- oder Flussufern sowie auf nassen Wiesen. Signifikant sind vor allem ihre riesigen, mit bis zu einem Meter Durchmesser groß werdenden Blätter. Dem Wirkstoff Petasiten verdankt die Pflanze ihre Wirkung gegen zahlreiche Krankheiten. In der Klostermedizin wurde die Pestwurz als harn- und schweißtreibendes, aber auch als hustenlinderndes Mittel verwendet.
Wie neuere Forschungen beweisen hat sich der Pestwurz-Extrakt als signifikant wirksame und gut verträgliche Option in der Migräneprophylaxe erwiesen. Das ist das Fazit einer Metaanalyse bekannter und neuer Migräneprophylaktika, die Prof. H. Göbel, Chefarzt Schmerzklinik Kiel, auf dem Deutschen Schmerztag in Frankfurt vorstellte.
71% der Patienten mit Migräne hatten unter Pestwurz mindestens 50% weniger Attacken (Responder); die Migräneanfälle wurden im Mittel um 48% gesenkt und die Verträglichkeit war sehr gut. So fasste Göbel die wichtigsten Ergebnisse der internationalen, plazebokontrollierten Petadolex-Studie mit 233 Patienten zusammen.
Im Vergleich mit anderen Prophylaktika liegt der Petasites-Spezialextrakt damit im oberen Wirksamkeitsbereich, so Göbel, vergleichbar mit verschreibungspflichtigen Mitteln der 1. Wahl, wie z.B. den Betablockern Propanolol und Timolol. Hinsichtlich der Verträglichkeit ist das pflanzliche Mittel deutlich überlegen.
Die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit des pflanzlichen Mittels bestätigt sich auch bei Kindern, so die Ergebnisse einer offenen prospektiven Studie bei 108 Patienten. 86 % der 6-9jährigen Kinder (n=18) und 74 % der 10-17jährigen Kinder (n=43) hatten durch die pflanzliche Therapie eine Reduktion der Anfallshäufigkeit um mindestens 50 % (Responder). Das pflanzliche Mittel sollte in das Repertoire jedes Kinderarztes gehören, empfiehlt der renommierte Neuropädiater Dr. R. Pothmann, Ev. Krankenhaus Oberhausen.
Das Medikament Petadolex besteht aus einem Spezialextrakt, gewonnen aus dem Wurzelstock der Pestwurz (Petasites hybridus). Ein von Weber & Weber patentiertes Verfahren filtert die lebertoxischen Pyrrolizidinalkaloide rückstandsfrei heraus, erläuterte Dr. V. Koch, Inning. Das von den Kassen erstattete, frei erhältliche Mittel wirkt entzündungshemmend, krampflösend und schmerzlindernd. Für die pharmakologische Wirksamkeit werden Petasine verantwortlich gemacht, so Prof. Dr. R. Bauer, Graz.
Anlässlich des Lunchsymposiums “Neue Perspektiven in der Migräneprophylaxe” am 14. März 2003. Veranstalter: Weber & Weber GmbH & Co. KG, Biologische Arzneimittel, Inning am Ammersee