Beerenfrucht? Ja, ganz richtig, botanisch gesehen ist die Zitrone eine Beere, die in ihrem Inneren die eigentlichen Samenkerne birgt. Die Bäume dieser sauren Zitrusfrucht, deren Aussehen und Geschmack so manches Sprichwort geprägt hat, sieht man bei uns meist nur in Orangerien oder Botanischen Gärten. In den warmen Zonen, die der Baum für sein Wachstum benötigt, wird er bis zu fünf Meter hoch. Die dunkelgrünen, ledrigen Blätter duften aromatisch. Ganzjährig ist der Baum mit weißen, außen rötlich angelaufenen Blüten überzogen, sodass drei- bis viermal im Jahr frisch gereifte Zitronen geerntet werden können.
Ost- und Südostasien, Persien, Himalaja
Vitamin C, Zitronensäure, ätherisches Öl, Pektin
Hauptsächlich wird die Zitrone natürlich kulinarisch genossen. Nach Bananen und Trauben ist sie unter den Früchten das wirtschaftlich wichtigste Gut. Weite Verbreitung findet sie als Geschmacks- und Geruchskorrigens in einer Vielzahl von Lebensmitteln, aber auch in Reinigungsmitteln. In der anthroposophischen Medizin wird die Zitrone gegen allergische Erkrankungen eingesetzt. Die Kosmetikindustrie preist die Zitronensäure, die als Fruchtsäuren oder AHA (Alpha Hydroxic Carbonic Acids) in Mode gekommen ist, als Mittel gegen Hautfalten.
Den Gattungsnamen “Citrus” verdanken die Zitrusfrüchte ihrer Eigenschaft, mit ihrem starken Geruch Motten und anderes Ungeziefer zu vertreiben. Mit dem griechischen “kedrus” wurden stark duftende, ebenfalls Ungeziefer vertreibende Hölzer bezeichnet. So zum Beispiel Lebensbaum, Wacholder und Zeder (Cedrus). Der Sprachgebrauch verschliff sich, den Zitrusfrüchten blieb die Bezeichnung.
Schon vor mehr als 4000 Jahren wurden Zitrusfrüchte wie die Zitrone in China als ein sehr kostbares Gut kultiviert, das zuerst nur dem Kaiser und höheren Beamten vorbehalten war. Als “goldköpfige Sklaven” wurden die Zitrusbäume bezeichnet, die ihren Besitzern Reichtum und Ansehen brachten. Alexander der Große lernte die Zitrone, den “Goldenen Apfel” auf seinem Asien-Feldzug (334-324 v. Chr.) kennen. Doch erst hunderte von Jahren später gelangte die Zitrone in unseren Kulturkreis: Vermutlich wurde sie im 10. Jahrhundert von den Arabern nach Europa gebracht.
Eine besondere Form der Zitrone, der sogenannte “Ethrog” oder “Esrog”, ist neben Palmenblättern, Myrten und Weidenzweigen im Rahmen des jüdischen Laubhüttenfestes (Sukkoth) von ritueller Bedeutung. Auf dem berühmten Bild von Marc Chagall “Festtag (Rabbiner mit Zitrone)” ist eine solche Ethrog-Frucht dargestellt. Sie muss hellgelb und völlig fehlerfrei sein und darf nur in der gezeigten, spindelähnlichen Form verwendet werden. Um diese in der Natur nur relativ selten auftretende Form zu erzielen, lässt man die jungen Früchte in israelischen Zitronen-Plantagen in spezielle Glasgefäße hineinwachsen. Die sorgfältig ausgewählten reifen Früchte werden dann jedes Jahr im September vorsichtig von Hand gepflückt, in Hanf verpackt und an die jüdischen Gemeinden in alle Teilen der Welt verschickt.
Die ledrige Schale der Zitrone schützt ihr saftiges Inneres, hält die Feuchtigkeit geradezu zusammen und verhindert ihr Zerfließen. Diese Kunst macht sie dem Menschen vor, der unter allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen leidet und dabei ständig mit laufender Nase und tränenden Augen zu kämpfen hat. Die Zitrone verleiht ihm ihre Formkraft. Auf kosmetischer Ebene hilft diese Formkraft der Haut, sich zu straffen. So z.B. in Dr. Hauschka Citronen Bad und Citronen Körperöl. Beide besitzen eine straffende Wirkung auf das Bindegewebe und beugen damit Cellulite und Bindegewebsschwäche vor. Bei schwülwarmer Witterung oder auch fieberhaften Erkrankungen erfrischt das Citronen Bad angenehm. WALA Citrus e fructibus/Cydonia e fructibu wird zur Behandlung und Prophylaxe allergischer Erkrankungen eingesetzt.