Moderne Phytopharmaka (pflanzliche Arzneimittel) müssen die gleichen Qualitätsanforderungen erfüllen wie chemische Arzneimittel und mit denselben Methoden ihre Wirksamkeit nachweisen.
Doch ist die Wirkweise von Phytopharmaka komplexer und ganzheitlicher als die von chemischen Substanzen. Sie beruht nicht auf einem einzigen Wirkstoff, sondern auf einem Gemisch an Stoffen. Dabei wirkt nicht die Arzneipflanze als Ganzes, sondern der aus ganz bestimmten Pflanzenteilen gewonnene Extrakt. Das heißt: Welche Wirkung letztendlich erzeugt wird, hängt davon ab, welcher Teil der Pflanze verwendet wird. So ist bei Harndrang (als Folge einer gutartigen Prostatavergrößerung) die Kombination der Extrakte aus den Früchten der Sägepalme und den Wurzeln der Brennnesseln besonders geeignet.
Das Ausgangsmaterial hat großen Einfluss auf die Wirkung und Qualität der Extrakte und kann je nach Standort, Anbaumethode, Erntezeitpunkt oder Trockenverfahren sehr variieren. Entscheidend ist weiterhin die Art und Weise, wie die Wirkstoffe aus der Pflanze gewonnen, also extrahiert werden. Untersuchungen belegen, dass Phytopharmaka aus ein und derselben Pflanze je nach verwendeten Herstellungsverfahren unterschiedliche Zusammensetzungen haben können.
Folglich ist bei billigen oder traditionell angewendeten Präparaten mit nur geringen Wirkmengen nicht unbedingt eine hinreichende Wirkung zu erwarten.
Um eine gleichbleibend hohe Arzneiqualität zu gewähren, verarbeitet man nur hochwertige Pflanzen. Ihre wirksamen Inhaltsstoffe werden unter erheblichem technischem Aufwand extrahiert. Ständige Kontrollen bis hin zum fertigen Arzneimittel, genau definierte Herstellungsverfahren und die Standardisierung der Extrakte (WS® 1473 Dr. Willmar Schwabe Sabal-Spezialextrakt; WS® 1031 Dr. Willmar Schwabe Urtica-Spezialextrakt) sichern eine konstant hochwertige Arzneimittelqualität.