Treten eine oder mehrere Episoden von akuter Herzinsuffizienz (acute heart failure, AHF) auf, so kann diese tödlich verlaufen. Sie kündigt sich in aller Regel durch eine schwere Kurzatmigkeit in Verbindung mit starker Erschöpfung an, auch nehmen die Betroffenen bedingt durch die Flüssigkeitsansammlung in Lunge und anderen Körpergeweben rasch an Gewicht zu. Zu den weiteren häufig auftretenden Symptome der AHF zählen die Kongestion (Blutandrang), Husten, Schwächegefühl, Müdigkeit und Herzrhythmusstörungen.
Die akut auftretende Herzinsuffizienz ist lebensbedrohlich und erfordert einen sofortigen Handlungsbedarf , denn Jede neue AHF-Episode bedeutet einen weiteren Schritt auf einer Abwärtsspirale, die durch eine meist irreversible Verschlechterung des Gesundheitszustands sowie weiteren Schäden am Herz und anderen lebenswichtigen Organen wie z. B. der Niere gekennzeichnet ist. Hierdurch verringern sich die Chancen der Betroffenen, eine weitere Episode zu überleben.
3,5 Millionen AHF-Episoden ereignen sich jährlich allein in den USA und der EU, Tendenz steigend. Da die Prävention von plötzlichem Herztod sich deutlich verbessert hat und auch die Sterblichkeit aufgrund von Mykoardinfarkten gesunken ist, entwickeln viele Patienten aufgrund dessen eine akute Herzinsuffizienz als Spätfolge. Aber eine AHF-Episode kann auch ohne früheres Herzversagen, vor allem bei älteren Menschen und Patienten mit multiplen Langzeiterkrankungen auftreten. Das Risiko für akute Herzinsuffizienz ist auch bei Personen mit erhöhtem Blutdruck, koronarer arterieller Herzerkrankung, Diabetes, Niereninsuffizienz und/oder solchen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben, erhöht. In den meisten Fällen entsteht die akute Herzinsuffizienz im Zuge der Verschlechterung einer vorbestehenden – also chronischen – Herzinsuffizienz.
Trotz der hohen Prävalenz, der hohen Sterblichkeit und der schwerwiegenden Folgen für z. B. Herz oder Nieren gab es in den letzten 20 Jahren keine bedeutenden Fortschritte bei der Therapie der akuten Herzinsuffizienz. Momentan erfolgt eine Behandlung durch Schleifendiuretika und Vasodilatatoren und die Patienten leiden noch immer unter der hohen Sterblichkeitsrate und massiven, fortdauernden Einschränkungen der körperlichen Belastungsfähigkeit.
Die aktuellen Standardtherapeutika wirken ausschließlich symptomatisch und konnten bisher keinen positiven Einfluss auf die längerfristigen Therapieergebnisse zeigen wie z. B. eine kürzere stationäre Behandlungsdauer und/oder eine bessere Organfunktion. Es besteht ein dringender Bedarf an neuen Therapien , um die Prognose der Patienten nach einer AHF-Episode zu verbessern sowie zur Symptomlinderung beizutragen und das Risiko von potenziell tödlichen Organschäden zu verringern.
RLX030 ist ein Wirkstoff, der sich aktuell in der klinischen Prüfung befindet. Im Fall einer Zulassung wird die Substanz zur Behandlung von akuter Herzinsuffizienz (acute heart failure, AHF) eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um die rekombinante Form des menschlichen Hormons Relaxin-2 , das bei Männern und Frauen natürlich vorkommt. Seine Konzentration steigt bei schwangeren Frauen an, um den Körper der Mutter bei der Bewältigung der zusätzlichen Anforderungen an das Herz-Kreislauf-System durch den wachsenden Fötus zu unterstützen.
Laut aktuellen Daten zeigt RLX030
Nach Zulassung würde RLX030 Patienten mit akuter Herzinsuffizienz nach der stationären Aufnahme zusätzlich zur aktuellen AHF-Standardtherapie verabreicht.