Bereits jeder vierte bis fünfte Bundesbürger leidet phasenweise oder dauerhaft an einer allergischen Erkrankung, die sich oft nacheinander an verschiedenen Organen manifestiert. Die offensichtlich vorgegebene Abfolge von atopischer Dermatitis, Rhinokonjunktivitis und Asthma ist seit längerem bekannt. Experten wie der Allergologe und pädiatrische Pneumologe Prof. Ulrich Wahn, Berlin, betrachten Allergien als eine Systemerkrankung mit unterschiedlichen Manifestationsorganen: one airway – one disease. Die Experten fordern deshalb, dass ein effektives Management allergischer Erkrankungen diese Zusammenhänge berücksichtigt, um eine effektive Symptomenkontrolle zu erzielen.
Etwa 80 Prozent der Asthmatiker leiden auch an einer Rhinitis, etwa 30 Prozent der Patienten mit allergischer Rhinitis haben Anzeichen von Asthma bzw. ein dreifach höheres Risiko, an Asthma zu erkranken als gesunde Probanden. Typisch sind Verläufe, bei denen nacheinander verschiedene Organe betroffen sind. Der als “allergischer Marsch” bezeichnete Ablauf verschiedener Organmanifestationen weist auf eine enge Vernetzung der beteiligten Organe hin.
Forschungsergebnisse aus jüngerer Zeit zeigen, dass allergische Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege eine erstaunliche Parallelität aufweisen, die offensichtlich durch systemische Komponenten der Entzündung, ähnliche lokale Antigenpräsentationsmuster und die neuronale Verknüpfung der oberen und unteren Atemwege verursacht werden. Internationale Leitlinien fordern deshalb, Patienten mit Asthma auf das Vorliegen einer Rhinitis zu untersuchen bzw. bei Patienten mit allergischer Rhinitis nach einem Asthma zu fahnden.
Asthma-Symptome: Husten und Atemnot
“Eine Analyse des tatsächlich in Deutschland praktizierten Asthmamanagements ze igt erhebliche Lücken auf”, so Prof. Wolfgang Petro, Bad Reichenhall. Obwohl eindeutige Therapieempfehlungen vorliegen, haben Patienten mit Asthma tagsüber und nachts Symptome, die sie im Beruf und in ihrer Lebensqualität oft massiv einschränken. Die gültigen Therapieempfehlungen sehen antientzündliche und bronchialerweiternde Medikamente wie vor. Dennoch berichtet ein Großteil der Patienten unter der gängigen Therapie über eine Einschränkung ihrer Lebensqualität.
Im anti-entzündlichen Therapieregime weisen Kortikosteroide eine markante Wirklücke bei der Hemmung der Leukotrienproduktion auf. Leukotriene verursachen eine ausgeprägte Bronchokonstriktion, reichern Eosinophile, die für die Ausschüttung weiterer Entzündungsmediatoren verantwortlich sind, in den Atemwegen an und induzieren bzw. unterhalten die bronchiale Überempfindlichkeit beim Asthma.
“Der frühe Einsatz von Leukotrien-Rezeptorantagonisten stellt deshalb eine wesentliche Alternative zu inhalativen Steroiden in der Asthmatherapie dar”, so Prof. Petro. Montelukast stellt sowohl in der Monotherapie des Belastungsasthmas, welches in frühen Asthmastadien häufig das führende Symptom darstellt, als auch in der Kombinationstherapie mit inhalativen Steroiden eine sinnvolle Therapieoption dar. In der Kombinationstherapie des mittelgradigen Asthmas kann durch den synergistischen Effekt beider antientzündlich wirkenden Kompenenten eine maximale Symptomenkontrolle angestrebt werden. “Die einfache Einnahme einer Tablette und die Nebenwirkungsarmut machen Montelukast zu einem sehr guten antientzündlichen Dauertherapeutikum”, so Prof. Petro.
Der Wirkstoff Montelukast ist in Deutschland unter dem Produktnamen SINGULAIR als rezeptpflichtiges Arzneimittel im Handel und ist für Erwachsene als Tablette mit 10 mg Wirkstoff, für Schulkinder und Jugendliche (SINGULAIR junior) als Kautablette mit 5 mg Wirkstoff und für Kleinkinder (SINGULAIR mini) ebenfalls als Kautablette in der 4 mg Dosierung erhältlich. SINGULAIR ist zur Prophylaxe der belastungsinduzierten Bronchokonstriktion und als Zusatztherapie bei leichtem bis mittelgradigem Asthma zugelassen.