Eine effektive Schmerztherapie mit Fentanyl-TTS (transdermales therapeutisches System) verbessert bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis deutlich habituelles Wohlbefinden, Alltagsaktivität und Nachtschlaf. Zu diesem Ergebnis kamen zwei Arbeitsgruppen , die auf dem 30. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Leipzig Ihre Daten vorstellten. Beide Gruppen bezogen sich auf die Interimsanalyse einer offenen Studie mit 51 Patienten, und bewerteten den Einfluss des Opioid-Analgetikums auf verschiedene Aspekte der Lebensqualität bei einer der häufigsten rheumatischen Erkrankungen.
Etwa 1 - 2 Prozent der Bevölkerung, darunter drei Mal so viele Frauen wie Männer, sind von der Rheumatoiden Arthritis betroffen. Die anhaltenden Schmerzen, die häufig mit der Gelenkerkrankung einhergehen, führen nicht nur zu einer Reduktion der allgemeinen Lebensqualität, sondern beeinträchtigen auch die Fähigkeit der Patienten, ihren Alltag alleine zu bewältigen. Um den Stellenwert einer Schmerztherapie mit Fentanyl-TTS genauer zu bestimmen, wurden 51 Patienten (Durchschnittsalter 66 Jahre, 84 % Frauen) untersucht, die sich bereits in rheumatologischer Behandlung befanden. 40 Patienten erhielten erstmalig Opioide. Alle Patienten nutzten eine Numerische Analog-Skala (NAS, z. B. 0 = keine Schmerzen bis 10 = stärkste Schmerzen) für die Beurteilung der verschiedenen Parameter: Schmerzstärke, habituelles Wohlbefindens nach dem Marburger Fragebogen, Zufriedenheit mit der Schmerztherapie, Nachtschlafqualität und Beeinträchtigung der Alltags- und sozialen Aktivitäten. Der Beobachtungszeitraum betrug 30 Tage, die mittlere Dosis lag bei 40 µg / h
Einer der wichtigsten Befunde war die Tatsache, dass Fentanyl-TTS die Schmerzen im Mittel über 50 Prozent reduzierte — von NAS 8,0 auf NAS 3,9. Zu Beginn der Therapie schätzten die Teilnehmer die Stärke Ihrer Schmerzen im Mittel als schwer erträglich ein. Nach einer 30-tägigen Behandlung mit dem transdermalen Fentanyl (DurogesicÒ ) reduzierten sich die Gelenkschmerzen auf ein erträgliches Niveau. Dadurch verbesserte sich auch die Beurteilung der Schmerztherapie durch die Patienten von anfänglich “schlecht” (4,0) auf “gut” bis “befriedigend” (2,4). Infolgedessen stieg auch die Bewertung der Lebensqualität im Sinne des Marburger Fragebogens im Mittel signifikant um 1,3 - 1,5 Punkte. Diese Wertung betraf die Zufriedenheit mit dem körperlichen und seelischen Zustand und beinhaltete folgende Kriterien:
Wesentlich für die gesteigerte Zufriedenheit waren auch der verbesserte Nachtschlaf und die Funktionalität der Gelenke, die tägliche Handgriffe und den Umgang mit Pflegepersonal und Angehörigen deutlich erleichterte. Analog zur Bewertung der Schmerztherapie entwickelte sich die Beurteilung des Nachtschlafes von anfangs “schlecht” (4,0) auf “gut” bis “befriedigend” (2,4). Die Beeinträchtigung der Alltagsaktivitäten durch die Gelenkschmerzen wurde vor der Fentanyltherapie wurde noch als “stark” bis “sehr stark” (4,3) empfunden, während sie später nur als “leicht” bis “mäßig” (2,8) eingestuft wurde. Ebenso berichteten die Patienten über eine deutliche Erleichterung ihrer sozialen Aktivitäten um durchschnittlich 1,4 Punkte.
Die Verträglichkeit der Schmerztherapie mit dem transdermalen Fentanyl war gut. Unerwünschten Ereignisse wie Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz und Sedierung traten nur sehr selten auf und waren vorübergehender Natur. Die vorgestellten Ergebnisse belegen, wie wichtig eine wirksame Schmerztherapie für die Lebensqualität der Patienten ist.