Millionen von Bundesbürgern sind leberkrank, ohne etwas von ihrer Erkrankung zu wissen. Über diese Tatsache besteht ein zum Teil erheblicher Informationsbedarf nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch bei vielen Ärzten. Lebererkrankungen können nämlich jeden treffen, sie sind bei weitem kein Phänomen von Randgruppen und schon gar kein “Kavaliersdelikt”. Bei erhöhten Werten lautet das Gebot der Stunde: Nicht nur den Alkoholkonsum abklären, sondern auch auf Viruserkrankungen wie Hepatitis B und C untersuchen. Aber auch Diabetes, eine Eisenüberladung oder Erkrankungen des Immunsystems können dabei eine Rolle spielen und müssen im Zweifelsfall hinterfragt werden.
Das tückische an Lebererkrankungen ist die Tatsache, dass die Leber kein Schmerzempfinden hat und daher auch keine Warnzeichen aussendet. Mit einer der Gründe, warum Lebererkrankungen oft spät, mitunter zu spät, entdeckt werden. Auch die auftretenden Beschwerden sind eher unspezifisch und laufen oft unter dem Begriff Alltagswehwehchen, werden dem Stress oder einer chronischen Erschöpfung zugeordnet.
Eine Schädigung der Leberzellen zeigt sich oft im Blut. Geschädigt werden dabei die Leberzellen, die durch die Schädigung absterben und nicht mehr ersetzt werden können, wie es bei auch absterbenden gesunden Leberzellen der Fall ist. Dauert eine Leberkranheit viele Jahre und wird nicht entdeckt, kann ein Leberschaden bis hin zur Leberzirrhose entstehen, lebenswichtige Stoffwechselfunktionen, wie Verdauung und das Immunsystem sind bei chronischen Lebererkrankungen meist stark eingeschränkt.
Es muss jedoch klar gesagt werden, dass es kein Allheilmittel gegen jede Lebererkrankung gibt. Je nach Ursache sind die Therapiemöglichkeiten unterschiedlich, teilweise sogar völlig entgegengesetzt.
Wer aufgrund der Beschwerden oder erhöhter Leberwerte eine Lebererkrankung bei sich befürchtet, sollte einen Facharzt aufsuchen (Hepatologe oder Gastroenterologe).
Nachstehend Symptome, die auf eine mögliche Lebererkrankung hinweisen können. Und die Betonung liegt auf dem Wort können!
Entgegen der verbreiteten herkömmlichen Meinung spielt Alkohol bei Lebererkrankungen bei weitem nicht jene Rolle, die man ihm andichtet. Folgende Unterteilung ist heute “state of the art”: