Es gibt Medikamente, die die Symptome deutlich lindern und bei konsequenter Einnahme den bei Heuschnupfen ablaufenden Entzündungsprozess erfolgreich unterbrechen können. Die spezifische Immuntherapie (SIT) ist ein Verfahren mit Therapieerfolg bis hin zur Symptomfreiheit.
Durch die spezifische Immuntherapie (früher auch Desensibilisierung genannt) wird die Überempfindlichkeit des Allergikers auf ein fast normales Maß herabgesetzt. Den Patienten werden mehrfach kleinste Mengen des allergieauslösenden Stoffs unter die Haut gespritzt - in steigender Dosierung. Über die Gewöhnung wird dem Körper die allergische Panikreaktion quasi abtrainiert. Diagnose und Therapie sollten von einem allergologisch erfahrenem Arzt (z.B. Pneumologen/Lungenfacharzt ) durchgeführt werden, um einen möglichst hohen Erfolg zu erzielen. Diese Behandlung ist gerade bei Pollenallergikern erfolgreich - rund 90 Prozent der Betroffenen profitieren davon!
Sie können akute Symptome lindern, wenn die Beschwerden nur gelegentlich auftreten. Histamin ist ein körpereigener Stoff, der die allergischen Symptome auslöst. Dabei handelt es sich ursprünglich um eine Abwehrreaktion gegen körperfremde Stoffe. Im Fall der Allergie erfolgt jetzt allerdings eine überschießende Reaktion, die sich gegen den eigenen Körper richtet. Sie wird durch Antihistaminika blockiert.
Kortison ist je nach Anwendungsform ganz unterschiedlich zu beurteilen. In Nasen- und Bronchialsprays liegt es in einer Form vor, die nur an den Schleimhäuten wirkt. Daher ergeben sich auch keine Nebenwirkungen an den übrigen Organen. Wichtig ist, das jeweilige Medikament regelmäßig in der vom Arzt verordneten Dosierung anzuwenden. Und: Die Behandlung sollte möglichst vor Beginn der “gefährlichen” Blühperiode beginnen und während der entsprechenden Pollensaison ohne Pause fortgeführt werden.
Milde Luft, sattes Grün, es bleibt länger hell: Endlich ist der Frühling da! Doch von Jahr zu Jahr atmen immer weniger Menschen auf. Denn für sie beginnt gerade jetzt eine wahre Leidenszeit: triefende Nasen, brennende Augen und akute Atemnot!
Millionen von Bundesbürgern leiden unter Heuschnupfen, ausgelöst durch vielerlei Gräser- und Blütenpollen. Etwa jeder dritte Deutsche ist Allergiker, Tendenz steigend! Und: Immer mehr Kinder sind betroffen. Über die Gründe für den Allergie-Boom sind sich die Wissenschaftler nicht einig. So kann die Allergieanfälligkeit vererbt werden. Aber auch die Abgasbelastung durch Autoverkehr, veränderte Ernährungsgewohnheiten sowie neue Materialien für die Raumgestaltung könnten Auslöser sein. Besonders wichtig für jeden Pollen-Allergiker ist die Frage: Gegen welche Pollen (Blütenstaub) bin ich allergisch? Um das herauszufinden, macht der Lungenfacharzt ( Pneumologe ) einen Haut-Test mit verschiedenen häufigen Allergie-Auslösern (Allergenen).
Bei einem beginnenden Heuschnupfen oder allergischen Asthma hilft eine spezifische Immuntherapie besonders gut. Dabei wird der Allergie-Auslöser in hoher Verdünnung unter die Haut des Patienten gespritzt. Ganz langsam, Woche um Woche, erhöht er die Dosis, so dass der Körper schließlich nicht mehr oder nur noch in geringerem Maße auf das Allergen reagiert. Üblicherweise setzt die Behandlung zwei bis vier Monate vor Beginn der jeweils auslösenden Blüte ein. Die Behandlung dauert in der Regel etwa sechzehn Wochen, muss jedoch in den meisten Fällen über mindestens drei Jahre fortgeführt werden, um dauerhaften Erfolg zu bringen.
Besonders wichtig sind die vorbeugenden Eigenschaften der spezifischen Immuntherapie. Bei fachgerechter Durchführung kann sie eine Verschlimmerung des Heuschnupfens und die Entstehung von Asthma verhindern. Wenn die Heuschnupfen-Symptome nur gelegentlich auftreten, können zum Beispiel Antihistaminika helfen, die akuten Beschwerden zu lindern.
“Neben medikamentösen Therapien kommt es vor allem darauf an, den Kontakt mit Pollen so weit wie möglich zu vermeiden”, erklärt Dr. med. Andreas Hellmann, Vorsitzender des “Bundesverbandes der Pneumologen”. “Doch das ist fast unmöglich, weil der Blütenstaub ja viele Kilometer weit fliegt. Beachten Sie die Pollenvorhersage, planen Sie danach Ihre Freizeitaktivitäten. Pollen haften an Kleidung und Haaren. Es empfiehlt sich, in dieser Zeit abends die Haare zu waschen und Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer abzulegen.”
Finden sie unbedingt heraus, wogegen Sie allergisch sind! Der Facharzt ( Pneumologe ) kann durch einen Hauttest feststellen, welche Gräser- oder Blüten- pollen bei Ihnen die Immunreaktion auslösen.
Vermeiden Sie den Kontakt mit diesen Pollen. Wenn die betreffenden Gräser oder Bäume blühen oder wenn der Wetterdienst den entsprechenden Pollenflug ansagt, sollten Sie nach Möglichkeit in geschlossenen Räumen bleiben und sich auf keinen Fall in blühende Wiesen legen. Verbringen Sie Urlaub in dieser Zeit möglichst am Meer oder im Gebirge.
Durch eine Hyposensibilisierungs-Behandlung in den Wintermonaten kann Ihr Immunsystem an bestimmte Pollen so gewöhnt werden, dass die Reaktionen nur noch sehr schwach oder gar nicht mehr auftreten.
Es gibt gute Medikamente gegen allergische Reaktionen der Nase und der Bronchien. Sprays oder Tabletten haben heute fast keine Nebenwirkungen mehr! Facharzt fragen!