Die tägliche Zahn- und Mundpflege ist im 21. Jahrhundert für die meisten Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden, denn orale Gesundheit und orale Wellness sind Ziele, die heute von jedermann akzeptiert sind. Wichtigstes Ziel einer zeitgemäßen Mundhygiene ist die Beseitigung von Zahnbelägen (Plaque), die in der derzeitigen wissenschaftlichen Zahnmedizin als Biofilm bezeichnet werden, der fast ausschließlich aus Bakterien unterschiedlicher Arten besteht. So sind zum Beispiel ganz bestimmte Bakterien für die Entstehung der Karies (Streptococcus mutans) und Parodontitis (Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia, Actinomyces actinomycetemcomitans u.a.) verantwortlich.
Konnten in den achtziger Jahren die damaligen ersten Generationen elektrischer Zahnbürsten weder Zahnärzte noch Anwender überzeugen, so sieht dies heute anders aus. Die modernen elektrischen Zahnbürsten der neuesten Generation sind manuellen Bürstanwendungen überlegen. Diese Aussage kann aufgrund einer Metaanalyse getroffen werden, weil Plaque- und Blutungsindizes bei Anwendung elektrischer Zahnbürsten bessere Werte aufweisen als bei Einsatz manueller Zahnbürsten.
Dies gilt insbesondere für elektrische Zahnbürsten mit rotierender Oszillation wie die Oral-B 3 D Excel.
Man darf gespannt sein, wie sich die entsprechende Metaanalyse weiterentwickelt, wenn neue Studien über andere schallbetriebene Zahnbürsten (z. B. Sonicare Elite von Philips Health Care) vorliegen. Diese neuen Zahnbürsten sind als Alternative zu den oszillierenden Rundkopfbürsten zu sehen. Zwischenzeitlich liegt auch bereits eine aktuelle Stellungnahme zur neuesten Generation der schallbetriebenen Sonicare Elite-Zahnbürste von Prof. Dr. Michael Noack, Universitätszahnklinik Köln, vor. Demnach wurde in Versuchen eine verbesserte approximale Plaqueentfernung ohne unerwünschte Zahnhalsdefekte im Vergleich zu anderen elektrischen Zahnbürsten in vitro festgestellt.
Einen innovativen eigenen Beitrag zum Thema Prävention leistet die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) mit dem Zahnärztlichen Kinderpass - eine Art Tagebuch, das die Kinder, ähnlich dem kinderärztlichen Vorsorgeheft, durch ihre ersten Lebensjahre begleiten soll. Mit der handlichen Broschüre bietet die BLZK im Rahmen ihrer Offensive für gesunde Kinderzähne ein Medium mit wichtigen Informationen zur Erhaltung der Zahngesundheit von Kinderzähnen. In seinem Prophylaxegedanken setzt der Kinderpass bereits bei der werdenden Mutter an. Sie soll bei ihren Besuchen beim Zahnarzt erfahren, dass die Basis für die Zahngesundheit ihres Kindes bereits in der Schwangerschaft gelegt wird.
Heute gilt die schützende Wirkung der Fluoride zur Vermeidung von Karies als eine tragende Säule zahnmedizinischer Prophylaxe. Neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise der Fluoride lassen die langjährig etablierte Tablettenfluoridierung in einem anderen Licht erscheinen. Die im März 2000 von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) veröffentlichten Empfehlungen zur Kariesprophylaxe tragen dem Rechnung. So ist eine Tablettenfluoridierung, wenn überhaupt, frühestens ab dem 6. Lebensmonat notwendig. Und dies auch nur bei besonderer Indikation, wie z. B. hohem familiären Kariesrisiko. Im Normalfall reicht das Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta, beginnend ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns, völlig aus.
Neue wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass in erster Linie die in Limonaden wie Cola und Fanta enthaltene Zitronensäure, die Zahnsubstanz angreift. Vor allem bei Kindern treten diese sogenannten Erosionsschäden, hervorgerufen durch übermäßigen Konsum solcher säurehaltigen Getränke, auf.