Die Verbreitung von Nagelpilzerkrankungen, medizinisch Onychomykosen genannt, nimmt rapide zu. Etwa 14 bis 18 Prozent unserer Bevölkerung leiden daran, bei den über 70 Jährigen ist sogar jeder Zweite betroffen. Nach neuesten Berichten aus der medizinischen Forschung wurden auch bei Kindern vermehrt Pilzinfektionen festgestellt, was zum einen darauf zurückzuführen ist, dass in Sportstätten und Schwimmbädern die Ansteckungsgefahr groß ist, aber auch die Tatsache nicht zu vernachlässigen ist, dass die Infektionsquellen oft im eigenen Heim lauern.
Denn jeder Erwachsene, der sich mit diesen Dermatophyten vom Haupttyp Trichophyton rubrum oder anderen Erregern infiziert hat, bedeutet eine Infektionsgefahr für seine nähere Umgebung.
Deshalb sollte es ein ernstes Anliegen für die Betroffenen sein, sich einer Therapie zu unterziehen, die den Pilz und seine Sporen wirksam bekämpft. Da die Nägel, insbesondere die Fußnägel, sehr langsam wachsen, ist auch die Behandlungsdauer langwierig und muss bis zum Nachwachsen eines gesunden Nagels durchgeführt werden.
Ein neu gegründeter Verein _Nagelpilz e.V._hat es sich zum Ziel gesetzt, die Aufklärung über Nagelpilzerkrankungen zu verbessern und einschlägige Behandlungskonzepte zu testen und auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Dazu werden viele Studien über die verschiedenen Wirkstoffe gesammelt und analysiert. Als erstes Ergebnis wurde festgestellt, dass die Werbeaussagen einiger Produkte nicht immer der Realität entsprechen, vor allem, was die Dauer der Behandlung betrifft.
Das Heimtückische an den Pilzinfektionen ist nämlich ihre hohe Rückfallquote, besonders dann, wenn die Behandlung zu kurz durchgeführt oder zu früh beendet wird. Denn die Widerstandskraft der Pilzsporen ist enorm hoch und lässt sich nicht so leicht mit einer einmaligen oder kurzzeitig durchgeführten Maßnahme brechen.
Eine große Rolle spielt auch die genetische Disposition der Menschen, die man nicht beeinflussen kann. Daher kommt es, dass manche Mitmenschen nie von einer Pilzinfektion heimgesucht werden, während andere nur in die Nähe einer Infektionsquelle zu geraten brauchen, um sich anzustecken.
Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, müssen Sie sehr sorgsam auf ihre Füße achten und jede Möglichkeit zu einer Desinfektion in öffentlichen Bädern und Sportstätten unbedingt nutzen.
Wird trotzdem eine Behandlung notwendig, so sind dazu mehrere Schritte notwendig.
Zunächst muss die infizierte Nagelmasse entfernt werden, was durch Laser, Fräsen oder mit einer 40%igen Harnstoffsalbe geschehen kann und danach wird ein pilztötendes Medikament aufgetragen. Das kann am besten in Form eines Nagellacks durchgeführt werden. Hier sollte der Rat des Apothekers eingeholt werden, der als Fachmann über die Art der Anwendung und die Wirkung der verschiedenen fungiziden und sporoziden Substanzen Bescheid weiß.
Bei dem neuesten wasserlöslichen Produkt ist zum Beispiel zu beachten, dass nach dem Auftragen bis zu 6 Stunden kein Wasser an die Füße geraten soll. Am besten ist also die Anwendung dieser Substanz zur Nachtzeit.
Wichtig ist, rechtzeitige Maßnahmen zu ergreifen, sobald man eine Pilzinfektion vermutet.
Ein kleiner Tipp zur Diagnose: ein Zehennagel bleibt in der Regel vom Pilzbefall frei.
Weitere Ratschläge gibt es unter www.nagelpilzverein.de