Nach Forschungsergebnissen, die 2003 in Brüssel auf dem CINP-Treffen vorgestellt wurden, müssen die Vorteile einer antipsychotischen Behandlung nicht von einer Unzahl verheerender Arzneimittel-Nebenwirkungen überschattet werden. Häufig mit einer antipsychotischen Behandlung verbundene Nebenwirkungen wie unkontrollierte motorische Störungen (extrapyramidale Nebenwirkungen oder EPN), Gewichtszunahme und sexuelle Probleme gelten weithin als der Hauptgrund, warum unter Schizophrenie leidende Personen ihre Medikamenteneinnahme einstellen und somit einen Rückschlag in ihrem Krankheitsbild riskieren.
Die Daten, die aus einer Reihe von Studien stammen, gehen jedoch davon aus, dass die Einnahme des atypischen Antipsychotikums Seroquel (Quetiapin) bei einigen Patienten helfen kann, diese Nebenwirkungen zu minimieren oder gar ganz auszuschalten.
Martin Jones von Astra-Zeneca in Macclesfield, Großbritannien, untersuchte bei 427 Schizophrenie-Patienten über einen Zeitraum von 52 Wochen die langfristigen Auswirkungen der Seroquel-Behandlung auf das Gewicht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine langfristige Seroquel-Monotherapie zu minimalen Gewichtsveränderungen führt. Diese reichen von durchschnittlich + 1.78 kg bei Patienten, deren Gewicht 27-39 Wochen gemessen wurde, bis zu durchschnittlich - 1.47 kg bei Patienten, deren Gewicht 40 und 52 Wochen gemessen wurde. Aufgrund dieser Analyse ist die mit Seroquel verbundene Gewichtszunahme geringer als bei der Einnahme anderer, häufig verwendeter Antipsychotika, wovon einige mit einer Gewichtszunahme von über 4 kg in nur 10 Wochen Behandlung verbunden sind.
“Diese Ergebnisse sind wichtig, denn in der Praxis stellt sich bei einigen Patienten eine übermäßige Gewichtszunahme, die mit anderen häufig eingesetzten antipsychotischen Behandlungen verbunden ist, als problematische Nebenwirkung dar”, bemerkte Dr. Andrew Gorman, der eng mit Dr. Jones zusammenarbeitete. “Gewichtszunahme als Nebenwirkung der Behandlung schadet nicht nur dem Selbstwertgefühl des Patienten, sondern kann auch allgemein die Gesundheit beeinträchtigen und steht möglicherweise in Beziehung zur Ausbildung einer Diabetes oder von Herzproblemen.”