Vom 2. Juni bis 31. Juli 2003 läuft die bundesweite Aktion gesundes Zahnfleisch. Interessierte können sich in teilnehmenden Zahnarztpraxen einem ausführlichen Zahnfleisch-Check unterziehen und sich über die Vorbeugung bei der täglichen Zahnpflege beraten lassen. Beteiligte Zahnarztpraxen in der Nähe können unter einer Hotline-Nummer oder im Internet ausfindig gemacht werden.
Wie schmerzhaft Karies ist, weiß fast jeder aus leidvoller Erfahrung. Daher sollte Karies stets so schnell wie möglich behandelt werden. Eine andere, viel heimtückischere Gefahr für Zähne und Zahnfleisch bleibt oft unentdeckt: Die Entzündung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates (Parodontitis) ist nicht nur die Hauptursache für Zahnverluste ab dem 40. Lebensjahr, sie hat auch schwerwiegende Folgen für die allgemeine Gesundheit.
In der menschlichen Mundhöhle befinden sich etwa 50 Milliarden Bakterien. Wenn durch die Nahrung Kohlenhydrate in den Mund gelangen, vermehren sich die plaquebildenden Bakterien sehr schnell. Nach nur wenigen Tagen Schlamperei in Sachen Mundhygiene entsteht Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die meist schmerzfrei und damit unbemerkt bleibt. Erst bei fortgeschrittener Entzündung ist ein leichtes Bluten beim Zähneputzen das erste Alarmsignal. Wer dann immer noch nicht handelt, riskiert eine Entzündung entlang des Zahnfleischsaumes und der Wurzelfläche, Rückbildung des Zahnfleischs und schließlich Zahnverluste. Sie gefährdet jedoch nicht nur die Gesundheit im Mund, sondern stellt eine Bedrohung für den gesamten Organismus dar: Die Entzündungsbakterien können sich über die Blutbahn ausbreiten und verschiedene Organe angreifen. Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheiten, Osteoporose und Atemwegserkrankungen können verstärkt werden, ein Schlaganfall wird wahrscheinlicher. Erwiesenermaßen verdoppelt sich bei einer Parodontitis das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Erkrankte Schwangere bringen siebenmal wahrscheinlicher ein untergewichtiges Baby zur Welt.
Aber: Die regelmäßige Zahnpflege mit Bürste und Zahnseide kann Entzündungen im Mund verhindern. Im Anschluss an das Zähneputzen erreicht man eine besonders gute Vorbeugung durch den Gebrauch einer medizinisch hochwertigen Spülung, z.B. Chlorhexamed-Lösung 0,06%+F. Der Wirkstoff Chlorhexidin bekämpft schädliche Bakterien und Pilze bis unter den Zahnfleischrand. Er wird beim Spülen an Zähnen und Zahnfleisch als Depot angelagert und von dort langsam wieder abgegeben. Das enthaltene Fluorid stärkt zusätzlich den Zahnschmelz. Darüber hinaus sollte man regelmäßig einen Zahnarzt aufsuchen – nicht erst, wenn man Schmerzen hat. Nur er kann sich ein genaues Bild von Zähnen und Zahnfleisch machen, professionelle Beratung und Hilfe leisten, Plaque an schwer zugänglichen Stellen und den bakteriell belasteten Zahnstein auch auf den Wurzelflächen mit einer professionellen Zahnreinigung entfernen, um das Zahnfleisch gesund zu halten.
Doch es gibt Faktoren, welche die Entstehung von Parodontitis begünstigen. Dazu zählen eine zuckerreiche Ernährung, Füllungen und Kronen, die bis unters Zahnfleisch reichen, ebenso wie Veranlagung, schlechte Immunabwehr, Stress und Rauchen. Gerade Raucher sollten sich ums Zahnfleisch kümmern. Sie sind viel gefährdeter, an Parodontitis zu erkranken als Nichtraucher. Nikotin behindert zusätzlich die Heilung des Zahnfleischs – bei Rauchern fallen die Zähne schneller aus und eine erfolgreiche Behandlung der Parodontitis wird ohne Rauchentwöhnung unwahrscheinlich.
Hotline: 0180 5 404935 (0,12 Euro/Min.)
BU: Lagern sich Bakterien an der Zahnoberfläche ab, entsteht zunächst Plaque und hieraus Zahnstein. Die darin enthaltenen Krankheitserreger sondern Giftstoffe ab, die das Zahnfleisch reizen und zu Entzündungen führen (links). Durch regelmäßiges Anwenden einer chlorhexidinhaltigen Mundspüllösung werden Zahnfleisch und Zähne über Stunden vor aggressiven Plaquebakterien geschützt (rechts).
Illustration: Chlorhexamed