Die Fixkombination von 160 mg des AT1-Antagonisten Valsartan mit dem Diuretikum Hydrochlorothiazid (HCT) – von Schwarz Pharma nun erstmals unter dem Handelsnamen Provas® 160 comp angeboten – ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer modernen, an den individuellen Patientenbedürfnissen ausgerichteten Hochdruckbehandlung.
Nach wie vor gelingt es in der täglichen Praxis nur bei vergleichsweise wenigen Hypertonikern, den Blutdruck auf die gewünschten Zielwerte einzustellen. Dies liegt unter anderem auch daran, daß diese Zielwerte in der Vergangenheit immer weiter nach unten korrigiert wurden. Gleichwohl zeigen Ergebnisse klinischer Studien wie etwa der HOT (Hypertension Optimal Treatment)-Studie, daß eine befriedigende Drucksenkung bei der überwiegenden Mehrzahl der Patienten erreicht werden kann. Dies gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, daß die bestehenden Möglichkeiten einer antihypertensiven Kombinationstherapie tatsächlich auch genutzt werden.
Die mit Provas® 160 comp realisierte Kombination eines AT1-Agonisten mit dem Diuretikum Hydrochlorothiazid (HCT) ist nach den Worten Düsings auf der Basis pharmakologischer, pathophysiologischer und klinischer Daten gut begründet und erweitert die Möglichkeiten der Hypertoniebehandlung. Während sich durch die alleinige Dosissteigerung eines AT1-Antagonisten nur noch vergleichsweise geringe Zusatzeffekte auf den Blutdruck erreichen ließen, erweise sich die Kombination mit HCT bereits in einer niedrigen Dosierung von 12,5 mg als ungleich wirksamer. Die höhere Dosierung eines AT1-Antagonisten – beispielsweise 160 mg Valsartan – verspricht nach Maßgabe klinischer Befunde dagegen ein höheres organprotektives Potential sowie eine damit einher gehende Prognoseverbesserung. In diesem Sinne deutete Düsing Ergebnisse klinischer Studien wie der IRMA 2- oder der Marval-Studie.
Organprotektive Zusatzeffekte unter der Therapie mit AT1-Antagonisten in höherer Dosierung ließen sich durch eine gesteigerte Expression von AT1-Rezeptoren erklären, wie sie unter verschiedenen pathologischen Umständen – etwa tierexperimentell nach künstlich gesetztem Myokardinfarkt – demonstriert werden konnten.
Im Hinblick auf den sinnvollen Einsatz der von Schwarz Pharma angebotenen Provas®-Produktpalette eröffnete Düsing aus den genannten Gründen folgende Rationale: Patienten, bei denen eine möglichst ausgeprägte Blutdrucksenkung im Vordergrund der therapeutischen Bemühungen steht, profitieren am ehesten von der Kombination von 80 mg Valsartan in Kombination mit 12,5 mg HCT (Provas® 80 mg comp). Bei Patienten mit zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren und/oder bereits bestehenden Endorganschäden liegt der Einsatz höherer Dosierungen des AT1-Antagonisten nahe – beispielsweise 160 mg Valsartan (Provas® 160 mg). Patienten mit zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren und dem Bedarf nach einer möglichst staken Blutdrucksenkung sind besonders geeignete Kandidaten für die Gabe von 160 mg Valsartan plus 12,5 mg HTC (Provas® 160 mg comp).
Nach den aktuellen Therapieempfehlungen der Deutschen Hochdruckliga gehören AT1-Antagonisten inzwischen zu jenen fünf Substanzklassen, die für eine initiale Monotherapie von Patienten mit Hochdruckkrankheit empfohlen werden. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Hochdruckliga waren nach den Worten von Prof. Dr. Roland Schmieder von der Universität Erlangen-Nürnberg die Ergebnisse einer großen Interventionsstudie (LIFE), im Rahmen derer der AT1-Antagonist Losartan mit dem Betablocker Atenolol verglichen worden war. Neben einer äquieffektiven Blutdrucksenkung war es in der Gruppe der mit dem AT1-Antagonisten behandelten Patienten zu einer geringeren Rate kardiovaskulärer Ereignisse gekommen.