Blut besteht zu 45 Prozent aus festen Bestandteilen, den Blutkörperchen oder Blutzellen, und zu 55 Prozent aus Flüssigkeit, dem Blutplasma. Das Blut macht beim Menschen 8 Prozent seines Körpergewichts aus. Im Körper eines 70 Kilogramm schweren Erwachsenen fließen 5 bis 6 Liter Blut.
Blutplasma ist die klare, leicht gelbliche, eiweißhaltige Flüssigkeit, die nach Abtrennung der roten und weißen Blutzellen von menschlichem Blut übrig bleiben. Sie besteht zu 91 Prozent aus Wasser. Darin gelöst sind 7 Prozent biologisch aktive Eiweißkörper und 2 Prozent Transportstoffe (Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Hormone und Vitamine). Durch den Fortschritt in der Eiweißchemie können heute mehr als 120 verschiedene Eiweißstoffe (Proteine) isoliert werden, die spezielle, oftmals lebenswichtige Funktionen ausüben können. Vor 40 Jahren ließen sich nur rund 10 Proteine darstellen. Drei Proteine machen über 70 Prozent der Gesamtmenge aus: Albumin zum Beispiel transportiert neben Fetten, Zucker, Metallen und Vitaminen auch chemische Arzneimittel, deren Wirkung ohne diese Eiweißstoffe nicht möglich wäre. Die zweite wichtige Eiweißgruppe, die Immunglobuline, tragen zur Abwehr von Krankheitserregern bei. Proteaseinhibitoren kontrollieren die eiweißaufbauenden Enzyme. Wenn nur einer dieser Stoffe fehlt, kann dies für den betroffenen Menschen lebensbedrohlich sein.
Bei Erkrankungen wie der Hämophilie (Bluterkrankheit) fehlen wichtige Bestandteile des körpereigenen Plasma. Häufig sind die Defekte angeboren und müssen lebenslang therapiert werden. Dank Plasmaprodukten haben zum Beispiel Bluterkranke heute eine gleich hohe Lebenserwartung wie andere Menschen. Aber auch in akuten Notsituationen wie bei schweren Verletzungen oder Schockzuständen können sie helfen. Auch bei Verbrennungen kommen Plasmapräparate zum Einsatz.
Bei der Plasmaspende wird zunächst aus einer Armvene Blut entnommen. Im Unterschied zur Blutspende werden dem Spender gleichzeitig wieder die Blutzellen zurückgeführt. Dieses mittels einer speziellen Maschine durchgeführte Verfahren nennt man Plasmapherese.
Diese Methode ist wesentlich schonender als die so genannte Vollblutspende. Der Spender baut die Bestandteile des entnommenen Plasmas schnell wieder auf. Deswegen kann viel häufiger Plasma als Blut gespendet werden: insgesamt bis zu 39-mal bzw. 25 Liter pro Jahr.