Jährlich wird bei 35000 Männern Prostatakrebs diagnostiziert und 12000 sterben an der Erkrankung. Die genaue Ursache der Entstehung ist unbekannt. Den jahrelangen Untersuchungen zufolge scheint es sich jedoch um ein multifaktorielles Geschehen zu handeln, bei dem Hormone, Alter, Veranlagung und Ernährung wohl eine Rolle spielen. Wenn Vater oder Bruder erkrankt sind, ist das persönliche Risiko, einen Prostatakrebs zu entwickeln um das 2-3-fache erhöht. Und 70% aller Prostatakrebsfälle werden bei Männern über 65 diagnostiziert.
Das Tragische ist, dass dieser Krebs im Frühstadium kaum oder überhaupt keine Beschwerden verursacht. Der Patient sucht den Arzt erst dann auf, wenn Probleme beim Wasserlassen, Erektionsstörungen, Blut im Urin oder Schmerzen im Lendenwirbelbereich auftreten. Daher fordert die American Cancer Society, dass bei allen Männern ab 50 Jahren regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden und bei Männern mit bekannten Risikofaktoren bereits ab einem Alter von 45.
Wenn Prostatakrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, ist er zu fast 100% heilbar. In diesem frühen Stadium ist der Krebs bei 70% aller Patientenauf das Organ allein begrenzt und durch eine Operation, die Prostatektomie oder durch Strahlentherapie kontrollierbar. Bei sehr alten Patienten, die möglicherweise eine Reihe weiterer Erkrankungen haben, wird im Frühstadium der Erkrankung abgewartet und die Prostata regelmäßig untersucht.
Bei 20% der Patienten ist der Tumor bei Diagnose allerdings schon ziemlich weit fortgeschritten, das umliegende Gewebe und die Lymphknoten sind befallen.
In diesen Fällen wird mit Hormonen, sogen. Antiandrogenen, behandelt, um die Tumorversorgung mit Testosteron zu unterbinden. Die positive Wirkung einer Hormonbehandlung ist jedoch zeitlich begrenzt, nach 24 bis 36 Monaten sprechen die Patienten auf diese Therapie nicht mehr an.
Für diese hormonrefraktären Fälle und für alle Patienten, bei denen bereits Fernmetastasen vorliegen gibt es seit 2004 eine Option – die Chemotherapie mit Docetaxel (Taxotere, Fa. Sanofi Aventis) in Kombination mit Prednison. Zwei kürzlich durchgeführte Klinische Studien mit über 1000 Patienten haben gezeigt, dass Taxotere die Überlebensrate von Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs deutlich verbessern kann.
Dennoch – auch diese positiven Ergebnisse sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Prostatakrebs eine lebensbedrohende Erkrankung ist und jeder Mann sollte daher die jährlichen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, deren Kosten in Deutschland für alle Männer ab dem 45. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.