Die Aroniabeere gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Es gibt zwei Hauptarten, die auch am häufigsten kultiviert werden:
Die 2-8 cm langen Laubblätter des Aroniastrauchs sind zugespitzt und kerbig gesägt. Die weißen einzeln blühenden Blüten erscheinen Mitte Mai. Sie blühen nur etwa 10 Tage. Die rundlichen, roten oder schwarzen Früchte sind apfelförmig und haben einen Durchmesser von 5 bis 12 Millimeter. Das Fruchtfleisch ist intensiv rot. Die Früchte können von Mitte August bis Oktober geerntet werden.
Aronia kommt ursprünglich aus dem Nordwesten der USA und Kanada. Dort wächst die Pflanze wild als sommergrüner Strauch und erreicht Höhen von ein bis zwei Meter. Die nordamerikanischen Indianer haben die erbsengroßen violett-schwarzen Aroniabeeren schon immer als Winterproviant geschätzt und z. B. zu Pemmikan (Mischung aus zerstoßenem Dörrfleisch, Fett und getrockneten Beeren)verarbeitet. Ihren Siegeszug auf dem europäischen Kontinent verdankt sie dem russischen Botaniker und Obstzüchter Iwan W. Mitschurin.
Dieser war auf der Suche nach einer ertragreichen, vitaminreichen Obstsorte, die den klimatischen Verhältnissen vor Ort trotzen konnte. Ende des 19. Jahrhunderts begann er die von Natur aus winterharte Aroniapflanze mit anderen Obstsorten aus der Familie der Rosengewächse, Ebereschen und Mispeln zu kreuzen, um eine noch größere Frostresistenz zu erzielen. Das Resultat war ein Hochstamm-Gewächs, das Temperaturen von bis zu -30°Celsius aushalten konnte. Von Russland aus gelangte die Aroniabeere in die ehemalige DDR, wo die dunkelblauen Beeren zunächst als natürlicher Pflanzenfarbstoff für Färbe Zwecke in der Lebensmittelindustrie genutzt wurden. Erst Mitte der 2000er-Jahre wurde aus der kleinen Beerenfrucht ein geschätztes Lebensmittel. Mittlerweile gibt es Anbauflächen in Österreich, Schweiz, Italien und Polen. Weitere Anbaugebiete liegen in Litauen, Moldawien, Tschechien und in der Ukraine. In Deutschland wird die Aroniabeere überwiegend in Bayern, Brandenburg und Sachsen angebaut.
Aroniabeeren haben einen Zuckergehalt von etwa 13 – 18 %. Sie sind reich an Flavonoiden und phenolischen Säuren. Des Weiteren haben sie einen hohen Gehalt an Anthocyan, Amygdalin und Gerbstoffen. Zudem enthalten die Früchte reichlich Vitamin C, B2, B9 und E sowie Zink, Eisen und Folsäure.
Die anspruchslosen Aroniapflanzen sind genügsam, pflegeleicht und besonders widerstandsfähig gegenüber Pflanzenkrankheiten. Wie alle Pflanzen braucht auch die Aroniapflanze Licht und Wärme, hauptsächlich in den Wachstumsperioden von Mai bis August. Ein sonniger Standort ist von Vorteil, denn je mehr Sonne die Pflanze abbekommt, desto mehr Früchte wird sie tragen. Aroniapflanzen gedeihen am besten in einem mit etwas Humus angereicherten Mischboden aus Sand und Lehm.
Einmal an ihrem Standort beschränkt sich die Pflege auf das Wässern während trockener Hitzeperioden, Düngen im Frühjahr und gelegentliche Schnittmaßnahmen. Gedüngt wird mit speziellem Dünger für Beerensträucher. Alternativ kann auch humusreicher Kompost in den Boden eingearbeitet werden. Zu beachten ist, dass die Aroniapflanze ausreichend Wasser in der Wachstumsphase benötigt, um den verabreichten Dünger verarbeiten zu können. Staunässe mögen die Pflanzen aber nicht.
Der durch den hohen Gerbsäureanteil der Aroniabeere bedingte herb-süß-säuerliche Geschmack ist nicht jedermanns Sache. In den Kernen der Aroniabeere sind auch geringe Mengen des cyanogenen Glycosids Amygdalin enthalten, welches im Körper giftige Blausäure freisetzen kann. Die Früchte selbst sind zwar nicht giftig, können jedoch in größeren Mengen frisch verzehrt Nebenwirkungen verursachen. Die Beeren sind daher eher für die Verarbeitung als für den Rohverzehr geeignet. Sie werden vorzugsweise getrocknet wie Rosinen verzehrt, zu Marmelade oder Kompost verarbeitet, als Saft, Aperitif oder Cocktail getrunken oder gemahlen in selbst gemixten Frucht-Smoothies verarbeitet. Neben ihrer Verwendung als Lebensmittel werden die Beeren auch als Farbstoff für Süßigkeiten und Molkereiprodukte verwendet.
Aronia
Superfood
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Flavonoide