Eine der häufigsten Verletzungen im Kindesalter ist das Schädel-Hirn-Trauma. In Deutschland werden jährlich 90.000 Kinder stationär behandelt. Die meisten dieser Fälle verlaufen jedoch glimpflich. Genau diese Gruppe steht im Fokus des Projekts SaVeBRAIN.Kids1.
„Die App kommt nur bei Kindern und Jugendlichen zum Einsatz, die ein sehr geringes Risiko haben, eine Hirnschädigung zu erleiden“, erklärt Konsortialleiterin PD Dr. Nora Bruns von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). “Aus der Praxis wissen wir: Diese Gruppe wird häufig stationär behandelt, weil man sichergehen will, dass keine schwerwiegenden Verletzungen übersehen wurden.
Im Rahmen des Projekts werden die Ärzt:innen in der Notaufnahme bei der Erhebung einer strukturierten Anamnese und der Durchführung einer Untersuchung unterstützt. Auf dieser Basis wird entschieden, ob ein Kind sofort nach Hause gehen kann oder noch einige Stunden in der Notaufnahme beobachtet wird. Ziel der App ist die Erinnerung der Eltern an die regelmäßige Beobachtung ihres Kindes im Alltag. Sie hilft ihnen einzuschätzen, ob möglicherweise doch eine Hirnverletzung vorliegt, die behandelt werden muss. Durch den neuen Behandlungspfad sollen Krankenhauseinweisungen seltener werden. Dies käme vor allem den Patient:innen und ihren Familien zugute. Auch das Gesundheitssystem würde entlastet.
Die neue App-gestützte Versorgungsform bei mildem Schädel-Hirn-Trauma wird gemeinsam mit Krankenkassen und weiteren Projektpartner:innen wie der LMU München und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof (HAH) erprobt.
Gut zu wissen: In elf Kinderkliniken in Deutschland sollen ab September 2025 im Rahmen eines großen Forschungsprojekts Kinder und Jugendliche mit Schädel-Hirn-Trauma ambulant mit einer neuen App überwacht werden. Das Projekt mit dem Kürzel SaVeBRAIN.Kids1 wird von einem Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) geleitet. Die App kann den Schweregrad eines Schädel-Hirn-Traumas schnell und zuverlässig erkennen. Die Auswertung der App hilft den Ärzten bei der Entscheidung, ob Betroffene stationär behandelt werden müssen oder ob eine ambulante Versorgung ausreicht. Ist der Test erfolgreich, könnten Krankenhäuser, die die App einsetzen, entlastet werden. Das Projekt wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ab September 2024 für 3,5 Jahre mit 5,9 Millionen Euro gefördert. Davon gehen knapp 2,8 Millionen Euro an die UDE und die Universitätsmedizin Essen.
App
Smartphone
Kinder
Schädel Hirn Trauma
Gentest sagt Depressionsrisiko bei Kindern voraus
Kinder-Yoga macht Kita-Stress und Trennungsschmerz erträglicher
Scharlach, nicht nur eine Kinderkrankheit
Schützt Kinder vor Allergien und Asthma: Saubere Luft, gesunde Ernährung und Spielen im Kuhstall
Bluthochdruck-App als Gesundheit-Coach