Die Zahl der Sterbefälle infolge von kardiovaskulären Erkrankungen ist seit 1980 um 40 Prozent gesunken. Gleichzeitig verlagert sich das Risiko einer Erkrankung in höhere Altersgruppen.
Immer weniger Menschen in Deutschland sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zwischen 1980 und 2015 ist die Zahl der darauf zurückzuführenden Todesfälle um etwa 40 Prozent auf rund 356.000 zurückgegangen. Zwar sind Herzprobleme noch immer die häufigste Todesursache, ihr Anteil an allen Sterbefällen sank seit 1980 jedoch von 53 auf knapp 39 Prozent. Das zeigt eine Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes durch die Initiative 7 Jahre länger1.
Grund für die Entwicklung ist der medizinische Fortschritt. Dank neuer Medikamente und Therapien können Durchblutungs- oder Pumpstörungen des Herzens besser behandelt werden. Die Erfolge sind auch maßgeblich für die steigende Lebenserwartung verantwortlich. Während Männer 1980 mit 70 Jahren starben, waren sie 2015 durchschnittlich 78 Jahre alt. Das Sterbealter der Frauen stieg in dem Zeitraum von 77 auf 83 Jahre. Und neugeborene Jungen und Mädchen werden nach den Prognosen des Statistischen Bundesamtes mehrheitlich bereits mindestens 90 Jahre alt.
Wenn Menschen heute an den Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, so sind sie im Schnitt auch wesentlich älter als früher. Während 1980 gut die Hälfte (52 Prozent) dieser Todesfälle auf die 60- bis 80-Jährigen entfiel, sind es heute nur noch rund 28 Prozent. Dagegen sind inzwischen ein Drittel aller Herz-Kreislauf-Toten 80 Jahre oder älter, 1980 hatten nur vier von zehn Verstorbenen ihr 80. Lebensjahr vollendet.
„7 Jahre länger“ ist eine Initiative der Deutschen Versicherer. Sie soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass die Menschen immer älter werden und länger fit bleiben. Denn die meisten Deutschen unterschätzen laut Studien ihre Lebenserwartung – und haben oft ein falsches, sehr negatives Bild vom Alter. Die Initiative will darum einen gesellschaftlichen Dialog darüber führen, wie wir das Beste aus den gewonnenen Jahren machen können. ↩
Kardiovaskulären Erkrankungen
Sterbealter