Wer bilingual oder mehrsprachig aufwächst nutzt nicht nur mehrere Areale des Gehirns und somit umfangreichere neuronale Ressourcen, sondern profitiert auch im Alter davon. So die aktuellen Forschungsergebnisse der University of Montreal. Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Lange Zeit stritten sich Neurologen und Sprachexperten darüber, ob Mehrsprachigkeit bei Kindern nicht eher zu Verwirrung führt und langfristig nachteilig sei. Mehrsprachigkeit kann nämlich anfänglich zu einem verschlechterten Sprachniveau führen, was sich allerdings mit der Zeit ausgleicht.
Nun hat sich gezeigt, dass bilinguale Menschen, Informationen besser verarbeiten und störende Daten leichter filtrieren können. Außerdem zeigen sie eine höhere Konnektivität der visuellen Bereiche. Dies zeigt sich vor allem im Alter ab. Denn, muss das Gehirns eines einsprachigen Menschen verschiedene Regionen des Gehirns aktivieren und miteinander verknüpfen um eine bestimmte Aufgabe zu lösen, so werden gleiche Probleme bei mehrsprachigen Menschen, neuronal auf einem direkteren Weg gelöst.
Wie sich das alles im alltäglichen Leben und vor allem im Alter auswirkt ist noch Gegenstand weiterer Studien. Immerhin hat die kanadische Forscherin Ellen Bialystok festgestellt, dass Demenz bei mehrsprachigen Patienten im Durchschnitt vier Jahre später einstellt, als bei einsprachigen Personen.
Alter
Demenz
Gehirn
Konnektivität