Auf dem Kongress der Internationalen Diabetes Federation (IDF) in Abu Dhabi wurde vor kurzem das integrierte Personalisierte Diabetesmanagement (iPDM) vorgestellt, welches deutlich den HbA1c-Wert senken und damit die Blutzuckereinstellung verbessern kann. Auch die ersten Ergebnisse des PDM-Pro-Value Studienprogramms zeigen sehr deutlich und klar die therapeutische Wirksamkeit des PDM-Konzepts.
Ziel des Studienprogramms war es nachzuweisen, dass ein konsequenter Einsatz von Personalisiertem Diabetesmanagement bei Patienten mit insulinbehandeltem Typ-2-Diabetes dazu beiträgt, den HbA1c signifikant zu senken und somit die Diabeteseinstellung zu verbessern. Personalisiertes Diabetesmanagement beschreibt dabei den Prozess einer Therapiesteuerung über Feedback-Kreisläufe: Von der strukturierten Messung bzw. Erhebung therapierelevanter Daten über deren systematische Analyse und die daraus folgende Ableitung von personalisierter Behandlung und Therapieanpassungen wiederum zur erneuten Erhebung der Daten.
Das PDM-ProValue Studien-programm wurde als prospektive RCT (Randomised Controlled Trial) aufgesetzt und über 12 Monate mit über 900 Patienten in Diabeteszentren und Allgemeinarztpraxen in ganz Deutschland durchgeführt. Die Studienzentren wurden nach Zufallskriterien einer iPDM-Gruppe oder einer Kontrollgruppe zugeteilt. Die Patienten in den Kontrollzentren erhielten die Standardtherapie, während die Patienten in den iPDM-Zentren nach dem Konzept eines sechstufigen, strukturierten Personalisierten Diabetesmanagement behandelt wurden. Dazu gehörten eine bedarfsorientierte Patientenschulung, strukturierte Blutzuckerselbstkontrolle mit 7-Punkt-Profilen, sowie die elektronische Dokumentation, Auswertung und Interpretation mit Hilfe von Accu-Chek Smart Pix Software.
Die Wirksamkeit des iPDM-Konzepts konnte klar nachgewiesen werden: In der iPDM-Gruppe sank der HbA1c-Wert im Verlauf der 12-monatigen Studiendauer deutlich um 0,5 % (p < 0,0001). Diese Reduktion des HbA1c ist vergleichbar mit einer medikamentösen Therapie und war signifikant stärker ausgeprägt als in der Kontrollgruppe (0,3 %, p < 0,0001). Trotz der deutlichen HbA1c-Senkung blieb die Häufigkeit von Unterzuckerungen (Hypoglykämien) mit einem Blutzuckerspiegel unter 70 mg/dl nahezu unverändert.
„Zum ersten Mal ist wissenschaftlich nachgewiesen worden, dass ein integriertes Personalisiertes Diabetesmanagement (iPDM) die tägliche Diabetestherapie verbessert“, so Prof. Lutz Heinemann, Neuss, anlässlich der Vorstellung der Studie beim IDF Kongress in Abu Dhabi. „Die klaren Ergebnisse des PDM-ProValue Studienprogramms unterstreichen das große Potenzial des iPDM-Konzepts. Denn gestützt durch digitale Lösungen werden die Therapieergebnisse von Menschen mit insulinbehandeltem Typ-2-Diabetes verbessert und wir überwinden die therapeutische Trägheit, eines der größten Hindernisse dafür, den Blutzucker länger im Zielbereich zu halten.“
„Für die erfolgreiche Umsetzung des PDM-Konzepts in der Praxis ist die digitale Unterstützung mit Accu-Chek Smart Pix ein wichtiger Faktor“, so Lars Kalfhaus, Geschäftsführer Roche Diabetes Care Deutschland GmbH. „Wir haben damit sowohl die wissenschaftliche Evidenz als auch die digitalen Lösungen, um die Diabetesversorgung in Deutschland grundlegend voranzubringen. Jetzt werden wir die Erfahrungen aus dem PDM-ProValue Studienprogramm nutzen, um neue, praxistaugliche und verbesserte Angebote zu entwickeln.“
Diabetes Mellitus Typ 2
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