Als wünschenswerte Zielgröße der Gesamtzufuhr geben Experten 600 bis 800 Internationale Einheiten Vitamin D am Tag für Kinder an. Ob die Zufuhr über Eigensynthese oder Aufnahme per Tablette spielt dabei keine Rolle. Doch viele Kinder in Deutschland erreichen diese Werte im Winter und Frühling nicht.
Für die ersten 12 bis 18 Lebensmonate gilt die Empfehlung einer Vitamin D3-Supplementierung in Höhe von 400 – 500 IE / Tag, kombiniert mit der Fluoridprophylaxe. Für Frühgeborene oder für chronisch kranke Kinder gelten andere Empfehlungen, worüber der Kinder- und Jugendarzt individuell berät. Unabhängig von der Jahreszeit weisen zudem adipöse Kinder, Kinder aus sozial benachteiligten Schichten, mit Migrationshintergrund oder auch Säuglinge, die ausschließlich durch Muttermilch ernährt werden und keine Vitamin D-Prophylaxe erhalten, ein erhöhtes Rachitis-Risiko auf.
Für alle Größeren in unseren geographischen Breiten gilt die Empfehlung, zwischen April und September mindestens zweimal pro Woche Sonne zu tanken: Zwischen 10 und 15 Uhr mit möglichst freien Armen und Beinen 5 bis 30 Minuten (dann ohne Sonnenschutz, aber mit Vorsicht vor Sonnenbrand) im Freien sein.
Ebenso regelmäßig sollte 1-2mal wöchentlich Fisch mit hohem Vitamin D-Gehalt (z.B. wie Hering, Makrele, Lachs) gegessen werden.
Eine ungezielte Bestimmung der Vitamin D-Serum-Konzentration bei gesunden Kindern wird nach wie vor nicht empfohlen. Lediglich bei Kindern und Jugendlichen mit bestimmten chronischen Erkrankungen und Risikofaktoren halten die Experten dies für sinnvoll.