Wie verändert sich der Darm mit seinen zahlreichen Mikroorganismen – immerhin größtes Organ des menschlichen Körpers – bei hochaltrigen Menschen? Und welchen Einfluss hat seine veränderte Zusammensetzung auf die Gesundheit geriatrischer Patienten – und ihr Altern? Diese Thematik geht man im Rahmen der am Donnerstag beginnenden geriatrisch-gerontologischen Online-Konferenz nach.
Professor Christoph Kaleta, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinische Systembiologie: „Wir haben festgestellt, dass sich das Mikrobiom im alternden Körper opportunistisch verhält. Das bedeutet, dass es die Produktion von Metaboliten reduziert und gleichzeitig seinen eigenen Verbrauch von Nährstoffen erhöht. Und genau diese verminderte Kapazität der Mikrobiota in unserem Darm spielt eine zentrale Rolle für das Altern”.
Erste Tests mit Medikamente haben gezeigt, dass therapeutische Interventionen, die auf das Mikrobiom ausgerichtet sind, das Altern aktiv verlangsamen können. So hat man herausgefunden, dass das Typ-2-Diabetes-Medikament Metformin ist in der Lage, die Lebensspanne in einer Vielzahl von Organismen und möglicherweise auch im Menschen zu verlängern. Studien mit hochbetagten Patienten haben gezeigt, dass nach der Einnahme des Medikamentes das Mikrobiom aktiver ist.
Die Experimente mit Metformin sind nur ein erster Nachweis dafür, dass die Erforschung biologischer Mechanismen Alterserscheinungen verbessern oder gar reduzieren kann.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie
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