Vielleicht ist diese Meldung doch eine Überlegung für alle Impfgegner wert: Ein internationales Forscherkonsortium, an welchem auch das Paul-Ehrlich-Institut beteiligt war, hat herausgefunden, dass die mitunter schweren Krankheitsverläufe auslösenden Masernviren auch das immunologische Gedächtnis in unserem Gehirn löschen. Somit sind an Masern erkrankte Menschen über Jahre hinweg empfänglicher für Infektionen auch mit anderen Erregern. Die lange Zeit für ausgerottet geltenden Masern nehmen, auch in der EU, vor allem in den letzten Jahren wieder an Häufigkeit zu. Auch in Deutschland wird die Krankheit noch immer innerhalb der Bevölkerung übertragen – was u.a. auch an der zunehmenden Impfmüdigkeit liegen könnte. Vor allem bakteriell bedingte Lungen- oder Mittelohrentzündungen treten nach einer Maserninfektion gehäuft auf.
Die Forscher untersuchten in ihrer Studie bei geimpften und ungeipmften Personen vor allem die Ursachen, welche zu dieser Immunsuppression führen. „Während die genetische Zusammensetzung und Vielfalt der B-Gedächtniszellen bei Personen ohne Maserninfektion und bei geimpften Personen stabil war, fand sich bei Personen nach Maserninfektionen eine signifikante Zunahme der Mutationsfrequenz in diesen Zellen sowie ein verändertes Isotypen(Variations)-Profil. Bei etwa zehn Prozent der mit Masern infizierten Personen in der Untersuchung war die Vielfalt der Immunzellen sogar sehr stark beeinträchtigt. Zudem fand sich eine Verschiebung hin zu immunologisch unreifen B-Zellen, was auf eine beeinträchtigte B-Zellreifung im Knochenmark hinweist“.
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