Dr. Google wird in Fachkreisen sind sonderlich geliebt, zu oft sind die Informationen nicht nur veraltet, sondern auch noch falsch. Und vielfach werden sie von Patienten oder Angehörigen missinterpretiert. Dennoch kommt heute keine medizinische Fachgesellschaft mehr an der im Internet gebotenen Informationsfülle vorbei. Wir wollen daher versuchen, die diskutierten Fachinformationen so widerzugeben, dass diese auch von den nicht medizinisch geschulten Lesern verstanden werden.
Dermatologische Veränderungen richtig erkennen
Hautveränderungen jeglicher Art auf unserer weißen europäischen Haut zu erkennen ist nicht wirklich schwierig. Man sieht diese relativ einfach. Anders sieht es bei Migranten mit dunkler, bis sehr dunkler Haut aus. Hier braucht es schon den geübten Blick des Arztes, um die richtige Diagnose stellen zu können.
Erkennbare Rötungen (auch auf der Schleimhaut) sind auf dunkler Haut fast nicht sichtbar, denn das „rot“ wird zum „grau“ und zudem bilden sich viele pigmentierte Flecke, die nicht sofort als „harmlos“ oder „besorgniserregend“ einzuordnen sind.
Bläschen auf dunkler Haut können auf Herpes Zoster, aber auch auf eine HIV-Infektion hinweisen.
Pilze bilden vor allem an den Rändern grau-schuppende Flecken. Behandeln kann man sie unter anderem mit Zinkshampoo-Waschungen.
Akne ist auf schwarzer Haut nur schwer erkennbar, Psoriasis hingegen erscheint als grauschwarze, unscharf begrenzte Flecken. Vor allem in Asien ist die Cortisonakne weit verbreitet, das sie die Haut bleicht und somit dem erwünschten Schönheitsideal nahe kommt.
Sind Ekzeme bereits „verhornhautet“, sieht die Haut an diesen Stellen – auch bei Kindern - alt und grau aus.
Lepra ist zwar weitgehend ausgerottet, flammt aber immer wieder auf und gilt nach wie vor als Stigma für die Betroffenen.
Zahlreiche HIV-infizierte unter den Migranten wissen oder wollen über geschützten Geschlechtsverkehr nichts wissen und verweigern auch jegliche HIV-Diagnostik im Falle einer Schwangerschaft. Somit kann weder eine entsprechende Therapie für Mutter (und Kind) eingeleitet werden, noch lassen sich Begleiterkrankungen immer gleich richtig zuordnen. Einer der Hauptgründe für diesen Missstand ist die Tatsache, dass in Deutschen Mutterpässen eine „gravierende Dokumentationslücke bezüglich HIV-Thematik“ besteht. Dies ist nicht nur der Gesundheit der Mutter, des möglicherweise noch nicht infizierten Partners, sondern auch des betreuenden medizinischen Personals abträglich.
Syphilis („Kieler Masern“) äußerst sich durch Hautausschlag am ganzen Körpern, aber auch an den Handinnenflächen und kann heute erfolgreiche mit Penicillin behandelt werden.
Chlamydien und Gonokokken (auch als Tripper oder Gonorrhoe bekannt) bedürfen unbedingt einer Partnerbehandlung. Beide rufen Entzündungen hervor, sprechen jedoch gut auf Antibiotika an.
Herpes genitalis ist fast immer sehr schmerzhaft und bedarf daher einer Dauertherapie
Weitere interessante Berichte von den 9. Bielefelder Gynäkologie-Tagen folgen
Herpes Genitalis
Gonokokken
Syphilis
Kieler Masern