Über 200.000 Menschen leiden bei uns an der Autoimmunerkrankung MS, bei welcher sich das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise gegen die Isolierschicht von Nervenzellfortsätzen in Gehirn und Rückenmark richtet. Störungen der Signalweiterleitung in den Nervenbahnen sind die Folgen der Multiplen Sklerose, einer bislang unheilbaren Erkrankung.
Nun hat die Europäische Kommission mit Ocrelizumab (OCREVUS®) erstmals ein krankheitsmodifizierendes Medikament zugelassen, das sowohl zur Behandlung von Patienten mit früher primär progredienter MS (PPMS) als auch mit aktiver schubförmiger MS (RMSc) eingesetzt werden kann. Die PPMS ist eine schwerwiegende Form der MS, für die es bislang keine zugelassene Behandlungsmöglichkeit gab.
Ocrelizumab kann das Fortschreiten der Behinderung bei diesen Patienten nachweislich verzögern. Auch bei Menschen mit RMS1 erwies sich Ocrelizumab in drei Hauptmarkern der Krankheitsaktivität als überlegen gegenüber einem Basismedikament (Rebif®, Interferon beta-1a subkutan).
Die RMS ist die häufigste Form der MS, circa 80 % aller Betroffenen leiden an dieser Form. Bei diesem Krankheitsverlauf zeigen sich charakteristische Phasen (sog. Schübe), in denen neue Symptome auftreten oder bestehende Symptome sich verschlimmern. Diese Schübe werden abgelöst von Phasen, in denen sich die Symptome teilweise oder vollständig zurückbilden können. ↩
Multiple Sklerose
Autoimmunerkrankung