Menschen, die nach einer Operation aus der Narkose verwirrt und desorientiert aufwachen leiden unter dem sogenannten Delir, einem akuten Verwirrtheitszustand, der sich durch Bewusstseins-, Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsstörungen sowie einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus äußert. Die Ursachen der Entstehung sind noch nicht vollständig erforscht. Klarheit herrscht jedoch darüber, dass die Neurotransmitter eine bedeutende Rolle spielen. Mediziner unterscheiden zwischen hypoaktivem Delir, bei dem Patienten unter Teilnahmslosigkeit leiden, und hyperaktivem Delir, bei dem Betroffene aggressiv sind.
Auch wenn insbesondere bei älteren Menschen, Alkoholabhängigen und Patienten mit Demenz oder eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten ein erhöhtes Risiko besteht, kann es jeden treffen. Damit der Verwirrtheitszustand gar nicht erst auftritt beziehungsweise möglichst schnell wieder abklingt, muss eine frühe Diagnose und Behandlung erfolgen. Dies gelingt nur mithilfe einer engmaschigen Betreuung. Als besonders hilfreich hat es sich erwiesen, auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr der Patienten zu achten. Kalorien, Vitamine, Zucker und Elektrolyte bringen den Wasser- und Elektrolythaushalt schnell wieder ins Gleichgewicht und können so dabei helfen, das Delir wieder abklingen zu lassen. “Deshalb empfiehlt es sich, dass Patienten unmittelbar nach dem Aufwachen elektrolyt- und zuckerhaltige Getränke wie Cola oder Gatorade zu sich nehmen oder ein Wassereis essen. Aus diesem Grund steht bei uns im Aufwachraum ein Kühlschrank mit isotonischen Getränken und Eis bereit”, empfiehlt Prof. Dr. Jürgen Lutz vom Kölner Vinzenz-Hospital. Darüber hinaus sollten Patienten bei der Wiedereingliederung in die alltägliche Routine Unterstützung erfahren. Auch eine Uhr oder ein Kalender an der Wand und das zeitnahe Ein- beziehungsweise Aufsetzen von Hörgeräten beziehungsweise Brille hilft beim Sich-wieder-Zurechtfinden.
Weitere Informationen unter www.vinzenz-hospital.de
Elektrolyt