Wie die DEKRA in einer Meldung kund tut, leben vor allem ältere Autofahrer gefährlich, wenn sie auch noch in älteren Fahrzeugen unterwegs sind. Dann kracht’s nämlich besonders oft.
Wie der DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2021 Mobilität im Alter, basierend auf eigenen Auswertungen der amtlichen Unfallstatistik zeigt, besteht zwischen Fahrzeugalter, Fahreralter und Unfallrisiko ein Zusammenhang.
Auf den ersten Blick spielt das zunehmende Alter des Pkws keine Rolle beim Risiko, in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt zu werden – allerdings nur, wenn die Fahrleistung unberücksichtigt bleibt. Grundsätzlich nimmt die durchschnittliche Jahresfahrleistung ab, je älter das Fahrzeug ist. Daraus ergibt sich ein ansteigendes Unfallrisiko mit zunehmendem Fahrzeugalter. „Dieses Bild verstärkt sich, wenn die Hauptschuld an Unfällen mit Personenschaden und das Fahrzeugalter gemeinsam betrachtet werden“, sagt DEKRA Experte Walter Niewöhner.
Knapp 60 Prozent der Unfälle gehen im Jahr 2019 auf Autos, die zwölf oder mehr Jahre alt sind zurück. Betrachtet man zusätzlich noch das Fahreralter, wird der größere Anteil der von Senioren verschuldeten Unfälle deutlich: Er lag 2019 bei Fahrzeugen, die mindestens zwölf Jahre alt waren, bei rund 70 Prozent.
Die Zahlen machen deutlich, dass die Weiterentwicklungen in der Fahrzeugtechnik durchaus das Potenzial haben, die Zahl an Unfällen insgesamt und auch das Risiko von Unfällen mit Personenschäden zu senken. Das zunehmende Durchschnittsalter von Pkw – es ist in Deutschland seit 2001 von damals 7,1 Jahren konstant auf 9,8 Jahre zu Jahresbeginn 2021 angestiegen – verlangsamt eine Abnahme der Zahl der im Straßenverkehr Verunglückten.
Aber der Anteil der Älteren mit älteren Fahrzeugen steigt überproportional und der Zusammenhang zwischen Fahrzeugalter, Fahreralter und Unfallrisiko lässt sich anhand statistischer Daten aus Deutschland für die Vergleichszeiträume 2005 bis 2009 und 2015 bis 2019 beispielhaft aufzeigen. Bei den Pkw mit einem Alter von zehn und mehr Jahren kam es bei den jüngeren Fahrern bis 30 Jahre zu Zunahmen um bis zu 3,5 Prozentpunkte, in den folgenden Altersgruppen bis 65 Jahre um bis zu 4,8 Prozentpunkte. Bei der Altersgruppe 65+ betrug der Anstieg sogar 8,6 Prozentpunkte auf 42,7 %. Damit lag der Anteil der Senioren mit alten Fahrzeugen deutlich über dem Gesamtschnitt von 39,6 %. Die inzwischen für 2020 vorliegenden Unfallzahlen zeigen hierzu keine großen Veränderungen, eine Trendumkehr ist vorerst nicht in Sicht.
Somit ist klar, dass der Anteil älterer Menschen, die ältere Pkw fahren, überproportional zunimmt. Denn mit zunehmendem Lebensalter werden die Fahrzeuge seltener ersetzt, weil die Nutzung häufiger unter dem Aspekt „Es fährt doch noch“ in Verbindung mit einer geringen jährlichen Kilometerleistung erfolgt. „Entsprechend langsam halten aber auch Fahrerassistenzsysteme, die vor allem in komplexen und anspruchsvollen Verkehrssituationen unterstützen, Einzug in den Fahrzeugbestand der Senioren“, so DEKRA Experte Walter Niewöhner.
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