Wie er mich am Münchner Flughafen erwartet, ich muss schon sagen, schnittig sieht er aus und elegant allemal im glänzenden Bordeauxrot mit heller Lederausstattung. Plopp, macht die Tür und fällt kaum vernehmbar zu. Auf der Autobahn legt er die Vornehmheit aber schnell ab, ein sattes Röhren nach butterweichem Schaltvorgang und mein neuer Begleiter ist leider viel zu schnell – zu schnell für die genehmigten 80 km/h, welche die Stadt München hier gestattet. Schließlich ist man seinen Besuchern als Weltstadt mit Herz ja was schuldig – auch wenn von der Stadt ja noch lange nichts zu sehen ist –na ja, abgesehen von der Arena natürlich, Jubel – und Schmachstätte des im Moment etwas ruhmlosen FC Bayern. Aber – lassen wir das Thema, es ist derzeit nicht gerade erfolgsversprechend. Wenden wir uns lieber dem hübschen jungen Mann namens Honda Accord Tourer zu, der begehrlich darauf wartet, von mir entdeckt zu werden.
Geben wir ihm also auf der langen Strecke zum Ammersee einfach mal Gelegenheit, sein Muskelspiel zu präsentieren, dann wissen wir nach rund 80 km Fahrt schon um einiges mehr. Und dieses Wissen, was er so alles in sich birgt, zeigt sich sozusagen postwendend: Denn der eingebaute Spurwechselassistent lässt einen schnellen, unbeabsichtigten, oder sagen wir lieber ungeplanten Spurwechsel nicht so einfach zu – er lenkt gegen, sanft zwar, aber unmissverständlich! Rund zweieinhalbtausend Euro kostet dieser Service mehr. Dafür bietet er aber auch noch einen Tempomat mit Abstandshalter und ein Aufprallaktivierungssystem im Falle eines Crashs. Sicher ist eben sicher – eigentlich ganz beruhigend bei dem immer schneller werdenden Straßenverkehr.
Mein im satten rotweinrot glänzender Begleiter mit der langen Zusatzbezeichnung 2.2 i-DTEC 180 Type S, ist die mit 6-GangSchaltgetriebe versehene Kombi-Alternative, dessen Dieselmotor sich mittelklassemäßig anständig verhält, den Durst betreffend, zumindest bis um die 130 km/h. 132 kW oder 180 PS säuseln unter der Motorhaube, die mögliche Höchstgeschwindigkeit liegt bei gefährlich schnellen 217 km/h. Ich gebe zu, ich habe es nur einmal ausprobiert, nächtens bei sternenklarem Himmel und absolut trockener und nahezu leerer Fahrbahn. Ist mir einfach zu schnell, macht aber trotz alledem Spaß.
Freude bereiten dürfte v or allem Familien auch der großräumige Kofferraum (475 - 1.252 Liter Volumen, plus Staufachs unter dem Ladeboden mit 69 Liter), die Platzfreiheit auch im hinteren Sitzbereich und natürlich die megamäßige Ausstattung, die wirklich keine Wünsche unerfüllt lässt: Vorne und hinten gibt es natürlich elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung mit Fernbedienung sowie eine Zwei-Zonen-Klimaanlage. Tempomat und die zusätzliche Einparkhilfe inkl. Kamera sowie die Sitzheizung für die beiden Vordersitze haben natürlich ihren Preis, ebenso die Leder-Innenausstattung oder die 8fach elektrisch verstellbaren Vordersitze. Die Rückleuchten sind unübersehbar, leicht verdunkelte Heck- und Fondscheiben und ein angedeuteter Diffusor verleihen ihm eine gediegene Vornehmheit. Zahlreiche praktische Ablagen in den Türen sowie in der Mittelkonsole verstauen alles, was bis zu fünf Personen auf längeren oder kürzeren Reisen benötigen.
Ein rundum gelungener Mittelklasse-Kombi mit zahlreichen luxuriösen Segmenten, die eine ganze Menge Fahrspaß aufkommen lassen. (-Sylvia von Lichem-)
Weitere Informationen: www.honda.de
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