Klein aber oho – da fiel einem über lange Zeit nur der Mini ein. Aber dass es auch anders geht, bewies Fiat bereits mit der Wiederauferstehung des 500 – heute bereits eines der Kultautos der jungen Generation. Pünktlich zum 100jährigen Rennsportjubiläum zog Alfa Romeo nun mit dem MiTo, einem kleinen, knuddelig rundem Stadt- und Überlandflitzer nach und präsentierte sein „vierblättriges Kleeblatt“ mit auffallend engstehenden funkelnden Augen. Wir testeten das Topmodell des Glücksbringers Alfa Romeo MiTo QV (QV = Quadrifoglio Verde, ab € 21.450) mit seinem 125 kW/170 PS starken Turbobenzindirekteinspritzer, welcher, man muss es lieber gleich ehrlich sagen, ein rechter Schluckspecht ist. Denn er verbrauchte meist wesentlich mehr, als angegeben. Meist lag der Verbrauch bei rund 9,5 l, nicht gerade wenig – dafür aber schnell und wendig! Und wer nach dem Anlassen glaubt, er hätte einen Diesel unter der Haube, der irrt und sollte beim Tanken lieber nochmal auf die Angabe am Tankdeckel ein Auge werfen. Es ist ein Benziner, auch wenn er im ersten Moment nicht so klingt! Der geschickt gestylte Kleinwagen sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch mit seinem 1.4 TB 16V MultiAir Motor mit obenliegender Nockenwelle äußerst flott unterwegs und kann es durchaus mit seinen Konkurrenten aufnehmen - vor allem auf kurvigen Bergstrecken und mäandernden Landstraßen – da liegt sein Stärke, da kommt wirklich Fahrspaß auf, wie er sich in die Kurven drehen und wieder heraus lenken lässt und dabei keinen Millimeter von der Strecke abweicht. Sehr geländetauglich ist der MiTo allerdings ob seiner tief nach unten gezogenen Frontpartie nicht, denn Schlaglöcher oder Buckelpisten garantieren schnell einen Aufsitzer.
Sie hat mich, ganz ehrlich gesagt designmäßig, nicht gerade vom Hocker geschmissen – aber man kann es durchaus mit ihr aushalten – wenn man ein Faible für Schwarz gesprenkelt mit etwas rot (Armaturenbrett) und grün-weiß (damit verzierte man die Nähte der Leder(!)sitze, Lederlenkrad und Schalthebel und Lenkrad) hat. Wie gut und haltbar diese Spielereien im Alltag wirklich sind kann man in einem Testauto kaum erfahren. Nicht ganz up-to-date, aber akzeptabel erschien uns das leicht gewöhnungsbedürftige Infotainment-System. Und dies gilt auch für das Bedienen des etwas versteckt angebrachten Fernlichthebels, den man zu sich heranziehen – und nicht wie sonst üblich von sich wegdrücken muss – um das Licht zu aktivieren. Die Bedienung der zahlreichen Knöpfe und Hebel des Instrumentenboards ist schnell übersehbar und erfordert auch für „frau“ keine großen technischen Geschicke.
Das Platzangebot ist ausreichend, für Frauen sowieso, für Männer, na ja, die werden am Rücksitz nicht gerade von München nach Mailand fahren wollen – außer es handelt sich um eine besonders kleinwüchsige Spezies. Etwas genervt hat mich die hintere Heckklappe mit einer galgenartigen Schlinge, die nicht so recht zu fassen schien – aber vielleicht waren auch nur meine Hände zu klein dafür. Die hohe Ladekante ist auch nicht gerade eine Erleichterung beim Beladen von Koffern oder Mineralwasserkisten. Alles in allem ist der MiTo QV ein flotter Flitzer im Stadt- und Überlandverkehr, der nicht nur schick aussieht, sondern sich auch mit viel Spaß durch den Verkehr lenken lässt.