So richtig in die Gänge ist das Reisen noch nicht gekommen. Wir fahren zwar wieder weg, aber nicht in die Ferne, sondern lieber in die Nähe. Deutschland wird vom eigenen Volk entdeckt wie nie zuvor. Ganz oben auf der Beliebheitsskala stehen Städtereisen und deren meist jahrhundertealten Kirchen. Hier mal einige, die man schon ob ihrer mächtigen Türme, malerischen Fresken und eindrucksvoll bemalten Fenster kennen sollte. Von Gotik bis Barock das Kurzreisenportal kurz-mal-weg.de hat die schönsten Gotteshäuser Deutschlands ausfindig gemacht.
Von außen liegt die bei Steingaden im bayerischen Pfaffenwinkel gelegene Wallfahrtskirche relativ schlicht, doch im Inneren entfaltet sie ihre volle Rokoko-Pracht. Mit verspielten Details, vergoldeten Verzierungen und einem farbenfrohen Deckenfresko gilt das UNESCO-Weltkulturerbe aus dem 18. Jahrhundert als eines der bedeutendsten Zeugnisse der deutschen Rokoko-Zeit.
Von 1248 bis 1880, also fast 6 1/2 Jahrhunderte dauerte der Bau der katholischen Kathedrale im gotischen Stil am Kölner Rheinufer. Bei seiner Vollendung galt er mit 157 Metern Höhe als das höchste Gebäude der Welt, heute ist er nach dem Ulmer Münster immerhin die zweithöchste Kirche in Deutschland und das dritthöchste Gotteshaus überhaupt. Sehenswert im inneren des sind etwa der Dreikönigsschrein sowie das „Richter-Fenster“, ein buntes Fassadenfenster, das vom Kölner Künstler Gerhard Richter gestaltet wurde.
Über 1200 Jahre alt ist der Dom zu Aachen, den einst Ende des achten Jahrhunderts Karl der Gr0ße in Auftrag gab. Und hier befindet sich nicht nur sein Grab, sondern auch die Krönungsstätte für 30 römisch-deutsche Könige.
Am Lustgarten, mitten auf der Museumsinsel thront der Berliner Dom mit seiner ikonischen grünen Kuppel. Das monumentale Gebäude erinnert an einen barocken Palast und ist die größte evangelische Kirche Deutschlands. Es besteht unter anderem aus der großzügigen Predigtkirche und der kleineren Tauf- und Traukirche.
Der 1743 fertig gestellte Sakralbau wurde in der Dresdner Bombennacht im Februar 1945 fast vollständig zerstört. Mit der Rekonstruktion des barocken Monumentalbaus begann man nach der deutschen Wiedervereinigung, sodass seit 2005 die Frauenkirche wieder in ihrem alten Glanz als „Symbol der Versöhnung“ am Dresdner Neumarkt erstrahlt. Neben dem aufwändig geschmückten Kirchinnenraum mit imposanter Orgel ist die Frauenkirche vor allem für die als „steinerne Glocke“ bezeichnete Kirchkuppel bekannt. Mit Sandstein aus dem nahegelegenen Elbsandsteingebirge errichtet, gilt die Frauenkirche als einer der größten Sandsteinbauten weltweit.
Nach einem Großbrand des sogenannten Heinrichsdom wurde der Kaiserdom in seiner heutigen Form in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Stilistisch vereint er die Epochen der Romanik und Gotik. Charakteristisch sind vor allem die vier Türme des Doms, mit denen sich die Bamberger Altstadt nochmal eindrucksvoller präsentiert. Auf Wunsch von Kaiser Heinrich II. ist der Bamberger Dom genauso nach Westen ausgerichtet wie der Petersdom im Vatikan, die meisten anderen mittelalterlichen Kirchen sind nach Osten, zum Orient ausgerichtet. Die ursprüngliche Idee war, aus Bamberg ein „zweites Rom“ zu machen.
Drekt an der Elbe thront der Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina. Dunkel anmutend, mit zwei imposanten Kirchtürmen ist der ab dem Jahr 1207 gebaute Dom der erste gotische Kathedralbau auf deutschem Boden. Als Grabstätte von Otto dem Großen, dem Gründer des Römischen Reiches, bietet das Bauwerk eine beeindruckende Geschichte.
Der über 1000 Jahre alte Hildesheimer Dom St. Mariä Himmelfahrt beherbergt, gemeinsam mit dem Hildesheimer Domschatz, eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen sakraler Kunst, und zählt natürlicj zum UNESCO-Welterbe. Als Wahrzeichen des Doms und der Stadt gilt der sagenumwobene „tausendjährige Rosenstock“: Wie durch ein Wunder überlebte der Rosenstock nicht nur 1000 Jahre, nach dem im zweiten Weltkrieg der Dom in Trümmern lag und den Rosenstock unter sich begrub, brauchte dieser nur acht Wochen bis aus den Wurzeln 25 neue Triebe wuchsen.
Ein bedeutendes Zeugnis norddeutscher Backsteinromanik ist der Ratzeburger Dom in der „Inselstadt“ Ratzeburg. Erbaut ab dem Jahr 1160 befindet sich das evangelische Gotteshaus noch heute auf dem höchsten Punkt der Ratzeburger Altstadtinsel und thront über dem Domsee. Gestiftet vom Herzog Heinrich dem Löwen gehört er zu den Löwendomen, die auch in Lübeck, Schwerin und Braunschweig zu finden sind. Passend dazu befindet sich seit dem späten 19.Jahrhundert eine Kopie des bekannten Braunschweiger Löwen im Hof des Ratzeburger Doms.
Mit den Domen in Speyer und Mainz gehört der Wormser Dom zu den drei rheinischen Kaiserdomen. In seiner heutigen Form bis 1181 erbaut ist der Dom zu Worms etwas jünger und kleiner als seine Gegenstücke , doch steht er ihnen in Sachen Schönheit in nichts nach. Mitten in Worms gelegen trägt das Bauwerk zur Geschichtsträchtigkeit der Nibelungen-Stadt bei, die als eine der ältesten Städte Deutschlands gilt.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und die Kirchen und Kathedralen besichtigen möchte, findet u.a. hier Angebote zu Städtereisen.
Städtetrip
Erlebnisreise