Das beschauliche Dorf im Lechtal glänzt gleich mit mehreren Highlights. Zum einen beherbergt es die einzige Schnitzschule Österreichs, prunkt mit Stuck- und Fresken reich verzierten Häusern und ist zudem die Heimat der Geierwally. Denn die gibt es nicht nur im Film, sondern sie existierte in der Gestalt der Malerin Anna Stainer-Knittel auch real.
Als junges Mädchen im einst so sittenstrengen Lechtal, setzte sie sich über alle Konventionen hinweg, hob nicht nur Adlerhorste aus, sondern wehrte sich auch gegen ein Zwangsverheiratung. Als erster Frau gelang ihr auch die Aufnahme an der Münchner Kunstakademie, die sie allerdings schnell wieder verlassen musste, da sie die Studiengebühren nicht aufbringen konnte.
Ihr facettenreiches Leben bot sozusagen eine Steilvorlage für eine Roman- und Filmfigur. Zahlreiche Schauspielerinnen glänzten seither in der Rolle der emanzlipatorischen Geierwally. Sie lebte bis zu ihrem Tod als bekannte Malerin in Innsbruck.
Aber auch in ihrer Heimat ward sie nicht vergessen. Vor 30 Jahren schlossen sich die Theaterbegeisterten von Elbigenalp und den umliegenden Gemeinden zusammen, um die Geschichte der Geierwally als Freiluftspektakel vor der Kulisse der atemberaubenden Bernhardtalschlucht aufzuführen. Und sie gewannen als Autor Felix Mitterer, der mit seiner Piefke-Saga weit über die Tiroler Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. Er schrieb den Elbigenalpern die Geschichte der Geierwally, neu und modern gefasst, sozusagen auf den Leib. Zum 30jährigen Jubiläum wurde das Stück um die wehrhafte Feministin nun am 8. Juli unter Anwesenheit nicht nur des Autors, sondern auch zahlreicher Landesprominenz von den fulminant agierenden Lechtaler Laienschauspielern aufgeführt und begeisterte mit Standing Ovations das ausverkaufte Freilichttheater. Das Stück wird noch über den Sommer hinweg an den Wochenenden aufgeführt.
Eigentlich schon mehr als Grund genug einen Ausflug ins Lechtal ins Auge zu fassen. Aber die weit verstreute Gemeinde Elbigenalp lädt auch zum Bergwandern, zum Biken ( mit und ohne „E“) sowie zum Besuch zahlreicher Kunst- und Kulturevents ein. Essen kann man in vielen Gasthäusern, wie beispielsweise der ‚Geierwally‘ nicht nur üppig, sondern auch hervorragend (Achtung Marillenknödel-Suchtgefahr!) und die vielen großen und kleineren Hotel (wie das von uns gewählte Hotel Panorama in unmittelbarer Sichtweite der Freilichtbühne) laden gerne zum auch längerem Verweilen ein. Bei der Wahl der Ausflugs- und Tourenprogramme hilft einen mit tatkräftiger Unterstützung der örtliche Tourismusverband.