Wie anonymisierte Daten1 des MedTech Unternehmens Withings zeigen, sind wir trotz Corona-Maßnahmen nicht weniger aktiv als vor Ausbruch der Pandemie. Denn die Daten von 200.000 Nutzern in Deutschland können nicht lügen und zeigen: Wir bewegen uns nicht weniger, sondern sogar mehr als vor dem Lockdown. Fahrradfahren, Joggen und Yoga ist bei Nutzern besonders beliebt. Die Schließungen von Clubs und Bars hatte ebenfalls einen guten Einfluss auf die Gesundheit der Nutzer.
Während des Lockdowns verbrachten weltweit die meisten Menschen den Großteil ihrer Arbeits- und Freizeit in den eigenen vier Wänden. Allerdings lagen wir in während dieser Zeit im Homeoffice keineswegs ausschließlich auf der Couch.
Eine Analyse der durch Withings-Geräte, darunter Fitnessuhren und Schlafsensormatten, erfassten Vitaldaten, zeigt überraschende Ergebnisse: Nutzer in Deutschland bewegten sich, obwohl der übliche Weg zur Arbeit und zurück entfiel, mehr als vor den Ausgangsbeschränkungen.
Global betrachtet verzeichnete die Hubei-Region in China seit der dort verhängten Ausgangsbeschränkungen im Januar einen Abfall der Schrittzahl um 56 Prozent. In Europa fiel die Schrittzahl in Spanien am meisten (41 Prozent), gefolgt von Italien (28 Prozent) und Frankreich (27 Prozent). Dass Deutschland insgesamt einen Zuwachs der täglich zurückgelegten Schritte aufweist, ist sicherlich auch auf die vergleichsweise lockereren Ausgangsbeschränkungen im Vergleich zum Ausland zurückzuführen.
Seit April fahren wir Deutschen mehr als doppelt so häufig Fahrrad als in den Monaten zuvor. Auch Wandern ist im Vergleich doppelt so beliebt, gefolgt von Joggen (nahm um mehr als 50 Prozent zu) und Yoga (25 Prozent).
Allerdings darf man auch die Tatsache nicht verschweigen, dass es die von vielen befürchteten Homeoffice-Kilos tatsächlich gibt. Denn seit Beginn der Corona-Maßnahmen Ende März stieg das Plus auf der Waage bei 40 % der Nutzer um 500 Gramm oder mehr an.
Auch die Wochen ohne Restaurant-, Bar-oder Club-Besuche wirkte sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Unser Schlafverhalten konnte der Lockdown bislang hingegen weniger beeinflussen, als vielfach angenommmen. Imm Schnitt schlafen wir lediglich acht Minuten länger als gewöhnlich und stehen zur selben Zeit auf, während man im Ausland im Durchschnitt 20 Minuten länger im Bett blieb und später aufstand.
Auch die Herzgesundheit profitierte von den Maßnahmen: Während vor dem Lockdown die durchschnittliche Herzfrequenz an Wochenenden leichte Ausschläge nach oben aufwies (höchstwahrscheinlich aufgrund erhöhten Alkoholkonsums), flachte die Kurve der durchschnittlichen Herzfrequenz in Deutschland und allen anderen europäischen Ländern seit Beginn der Corona-Maßnahmen merklich ab.
Methodik: Withings hat die über Health Mate App anonymisiert gesammelten Daten seiner Nutzer ausgewertet. Dabei wurden die Werte vor und nach den jeweiligen lokalen politischen Maßnahmen verglichen und die Daten sämtlicher Withings Produkte berücksichtigt, darunter die Fitnesstracker und Hybrid Smartwatches, die Sleep Schlafsensormatte, Körperanalysewaagen und Blutdruckmessgeräte. In Deutschland wurden Daten von mehr als 200.000 Nutzern analysiert, 42% davon sind weiblich. ↩
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