Nahrungsergänzungsmittel in Form von sogenannten Kraftspendern werden - vor allem in Fitness-Studios - als sicher und wirksam vermarktet. Allerdings bergen diese Kraftspender, die zu den Nahrungsergänzungsmitteln - auch Supplements genannt - gezählt werden, potenzielle Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen.
Zielgruppe sind vor allem junge Männer, die im Fitnessbereich oder in bestimmten Sportarten sehr aktiv sind. Sie erhoffen sich von den auch in den Social Medias angepriesenen Nahrungsergänzungsmitteln in erster Linie schnelle und effektive Ergebnisse. Allerdings darf man dabei die Risiken, die mit der Einnahme dieser Produkte verbunden sind, nicht außer Acht lassen.
Welche gesundheitlichen Auswirkungen diese Muskelaufbaupräparate haben können und welche möglichen Gefahren, Nebenwirkungen, medizinische Folgen und regulatorischen Aspekte damit verbunden sein können, wollen wir in diesem Bericht näher beleuchten.
In Deutschland zählen Supplemente rechtlich zu Lebensmittel und unterliegen der Richtlinie der nationalen Nahrungsergänzungsmittelverordnung (NemV). Allerdings variiert die Zulassung und Regulierung von Supplementen weltweit. So werden in den USA Nahrungsergänzungsmittel durch die Food and Drug Administration (FDA) überwacht, die Produkte, die sich als gefährlich herausstellen, zurückrufen kann. In vielen Fällen reagieren die Behörden jedoch erst, wenn bereits gesundheitliche Schäden aufgetreten sind.
Präparate zum Muskelaufbau werden meist in Form von Pillen oder Pulvern bzw. sogenannten Kraftspendern angeboten. Sie versprechen eine Erhöhung der Kraft, Ausdauer und Muskelmasse, sind aber oft eine Mischung aus potenziell gefährlichen Substanzen. Einerseits sind viele der Inhaltsstoffe in Kraftspendern nicht ausreichend erforscht, andererseits kann die Kombination verschiedener Wirkstoffe zu unvorhersehbaren und gefährlichen Wechselwirkungen führen.
Überdosierung und falsche Anwendung gelten als zentrales Problem, denn viele Nutzer überschreiten die empfohlenen Dosen in der Annahme, dass mehr automatisch zu besseren Ergebnissen führt. Dies kann jedoch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, wie etwa Nierenschäden durch zu viel Kreatin oder Leberschäden durch übermäßige Eiweißzufuhr.
Verunreinigungen und unklare Inhaltsstoffe mit Substanzen die nicht auf dem Etikett aufgeführt sind können zu unvorhergesehenen Nebenwirkungen führen, vornehmlich bei Produkten, die aus weniger regulierten Märkten stammen.
Nieren- und Leberschäden können bei übermäßiger Einnahme von Protein und Kreatin auftreten. Leberschäden wurden vor allem in Zusammenhang mit hohen Dosen von Testosteron-Boostern beobachtet. - Herz-Kreislauf-Probleme treten durch Pre-Workout-Präparate, die Stimulanzien wie Koffein enthalten, auf und können zu Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen führen. - Hormonelle Störungen und unerwünschte Wirkungen wie Akne, Haarausfall und Gynäkomastie (Brustvergrößerung bei Männern) können durch Testosteron-Booster verursacht werden. - Psychische Auswirkungen, die sich u. a. in Angstzuständen, Schlaflosigkeit und auch Abhängigkeit äußern können, werden vor allem bei übermäßigem Konsum von leistungssteigernden Mitteln ausgelöst werden. - Langzeitfolgen durch Konsum über einen langen Zeitraum hinweg, speziell in hohen Dosen, kann zu zahlreichen chronischen Gesundheitsproblemen führen.
Generell sollte sich jeder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pulvern, Pillen und Kraftspendern zum unterstützenden Muskelaufbau sorgfältig überlegen. Denn der Konsum dieser Präparate ist mit nicht unerheblichen Risiken verbunden. Daher sollte man die Produkte nur nach sorgfältiger Abwägung und idealerweise in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater anwenden.
Zu den BCAAs zählen proteinogene Aminosäuren wie Valin, Leucin und Isoleucin ↩