Ausreden, man wäre zu alt, um sich noch ein neues Rad zu kaufen, gelten nicht mehr. Man ist erstens nie zu alt etwas für seine Gesundheit zu tun und zweitens schon gar nicht, um dieses Vorhaben mithilfe eines Fahrrads umzusetzen. Und natürlich sprechen wir nicht von jenen alten unbequemen Drahteseln unserer Jugend. Wir sprechen von, radsportlich gesehen, Highlights der Technik – den E-Bikes1 oder Pedelecs, die seit ihrem Auftauchen auf den Straßen, Rad- und Feldwegen unser Alltagsbild nachdrücklich verändert haben.
Für alle, die noch immer nicht den Unterschied zwischen E-Bike und Pedelecs (Pedal Electric Cycle) kennen: „Pedelecs werden nicht gänzlich, sondern tretunterstützend bis zu einer Geschwindigkeit von 25km/h von einem Elektromotor unterstützt. Dadurch unterliegen sie in der EU weder einer Helm- noch einer Versicherungspflicht und dürfen auf allen Radwegen gefahren werden“. E-Bikes hingegen sind Fahrräder, die auch ohne Pedalunterstützung (z.B. auf Knopfdruck) fahren und daher zulassungspflichtig sind. Doch der Begriff Pedelec konnte sich in der Umgangssprache nicht durchsetzen, auch wenn mit der Bezeichnung E-Bike in aller Regel Pedelecs gemeint sind.
E-Bikles bringen selbst jene, die sportliche Aktivitäten schon längst ad acta gelegt haben, schnell wieder auf Trab. Lange, anstrengende Steigungen können dank der Motorunterstützung gemeistert werden, ohne dass einem die Puste ausgeht und der Puls im Gefahrenbereich liegt.
Ein E-Bike kann aber auch auf kürzeren Strecken das Auto zur Arbeit ersetzen und damit den Straßenverkehr entlasten.
Schnelle, leichte Montage bieten nicht alle E-Bikes – aber die seit 1949 bestehende Fahrradmarke FISCHER schon. Die Marke verkauft über Großflächen, d.h. Supermärkte, Baumärkte, OnlineShops oder Discounter und liefert tatsächlich (fast) fahrbereite Pedelecs aus. Lenker per Twist-Funktion gerade stellen, Pedale einhängen und los kann’s gehen. Noch einfacher geht nicht! Braucht man dennoch mal Hilfe, gibt es den ZU HAUSE REPARATUR SERVICE mit dem Fischer Servicemobil.
Abschreckend ist – leider – immer noch der Preis. Denn ein gutes E-Bike liegt in den allermeisten Fällen doch im vierstelligen Euro-Bereich und die Nebenkosten, wie z. B. ein Ersatzakku können schnell mal dreistellig sein. Halbwegs gute E-Bikes gibt es ab 1000 Euro aufwärts, nach oben offen.
Weitere Nachteile sind das Gewicht, 20-30 kg sind normal, und eine oft kurze Reichweite des Akkus. Dies hängt in erster Linie davon ab, mit welcher Unterstützung man sich vorwärts bewegt. Je höher diese, desto kürzer die Reichweite.
Auch die bei vielen Akkus noch immer lange Aufladezeit ist nicht unbedingt ein Pluspunkt – doch daran wird gearbeitet. Generell verfügt so ein E-Bike über wesentlich mehr Technik als ein normales Fahrrad. Das heißt natürlich auch, es ist wartungsintensiver und wer ohne die entsprechenden Kenntnisse ist, braucht schnell fremde Hilfe.
Gibt es nicht, werden jetzt viele sagen. Gibt es schon, halten wir dagegen. Wir haben uns aus dem riesigen Angebot der E-Bikes mal eines ausgesucht, welches beides verspricht. Das FISCHER City Ecu 1860 liegt preislich um die 2000 Euro, besitzt einen hohen Fahrkomfort und ermöglicht so ein ergonomisches Fahren.
Zur Grundausstattung zählt das an das Motor-System angebundene LCD-Display 1300 mit Teasi-Navi, einer USB-Ladebuchse und einer Bluetooth-Pulsmessfunktion. So weiß man stets, wann es Zeit für eine Pause ist! Mit Hilfe des Reichweiten-Assistenten kann man erfahren, wie lange der Akku noch durchhält bzw. wie viel Strecke man noch fahren kann. Richtig toll fanden wir auch die Schiebehilfe.
Weitere Pluspunkte, die uns beim Radeln auffielen, waren der äußerst bequeme Sattel (kann man auch mit Schnellverschluss bekommen) inklusive gefederter Sattelstütze, die superleicht bedienbare 8-Gang-Shimano-Schaltung, das sich bei Dunkelheit automatisch anschaltende Licht und natürlich der 250 Watt starke Mittelmotor. Er ist zwar etwas lauter, besitzt aber im Gegensatz zu den im Vorder- oder Hinterrad befindlichen Nabenmotoren einen mittigen Schwerpunkt und optional einen Rücktritt. Das heißt laiengerecht: Dieser Motor schiebt auf Schotter das Rad nicht, wie der im Vorder- oder Hinterrad angebrachte Nabenmotor, nach vorn oder hinten seitlich weg – die Sturzgefahr wird dadurch erheblich verringert!
Zu jedem Fahrrad gehört ein Helm! Das ist ein MUSS, ohne jede weitere Diskussion. Und der gehört bei JEDER Fahrt auf den Kopf. Helme gibt es, neben insgesamt 950 weiteren Fahrrad-Sortimentsartikeln ebenfalls bei der zur MTS-Gruppe gehörenden Pfälzer Traditionsmarke, die jährlich rund 4 Millionen Räder an den Mann bzw. die Frau bringt. Nach Auskunft der Firmenzentrale stieg der Absatz an E-Bikes im vergangenen Jahr um satte 13 % an, das heißt schon jedes 6. bzw. 7. Rad fährt mit Unterstützung.
Manja König, Unfallexpertin von ERGO, gibt Tipps, wie Senioren sicher auf dem Elektrorad fahren. Es empfiehlt sich laut ihrem Rat dringend, das Fahren mit einem Pedelec zu üben, bevor es ernst wird und zum Beispiel die erste Fahrradtour ansteht. Radfahrer sollten sich in ruhigen Seitenstraßen, auf leeren Parkplätzen oder auf Feldwegen mit dem Antriebs- und Bremsverhalten vertraut machen. Insbesondere das Abbiegen sollten sie üben, denn dabei kommt es häufig zu Zusammenstößen und Unfällen. „Vor allem aber bei Bremsvorgängen in Kurven überschätzen sich Senioren oft“, so die ERGO Expertin.
Zwischenzeitlich hat sich die Schreibweise E-Bike (statt Ebike) als die am häufigsten verwendete durchgesetzt! ↩
Pedelecs