Gerade jetzt zum Sommerende sind viele HobbysportlerInnen zu den beliebten RUNs wieder auf unseren Straßen unterwegs. Leider nicht immer ohne körperliche Schäden. Denn die mitunter ungewohnte Überbelastung führt gleichzeitig zu einem Anstieg der Sportverletzungen.
Helfen kann vor allem bei drohenden Sehnenrissen die Elastografie als schonende sonografische Untersuchung. Sie wird schon länger in der Sportmedizin als Scherwellen-Elastografie eingesetzt. Die Ultraschallmethode eignet sich sehr gut, um Gewebsveränderungen in der Achilles-, der Quadrizeps- oder Patellarsehne sowie an Muskeln und Faszien zu visualisieren und ihre Funktionsfähigkeit zu beurteilen.
Um herauszufinden, wie es um die Elastizität – also Härte, Weichheit und Spannung - verschiedener Gewebestrukturen bestellt ist, dazu braucht man die Elastografie. Denn dank hochmoderner Geräte kann die Elastizität der untersuchten Gewebe auf dem Monitor farblich sichtbar gemacht werden.
Und die Methode gibt es nicht erst seit kurzem. Sie wird schon seit gut 15 Jahren zur Diagnose von Schilddrüsen-, Brust- oder Leberkrebs genutzt, da Tumorgewebe häufig härter und fester ist als gesundes Gewebe.
Wie belastbar eine veränderte, schmerzhafte Achillessehne ist, lässt sich dank der Strain-Elastografie mit Q-Analyse ebenso herausfinden, wie die Abklärung über die Stärke einer bestimmten Muskelverletzung. Vor allem die Überbelastung der Achillessehne kann bei bestimmten Sportarten, aber auch bei Rheuma leicht entstehen. Da braucht es, um die weitere Therapie richtig zu planen, ein genaues Wissen darüber, wie belastbar eine Sehne ist und ob eine Ruptur droht. Solche Schädigungen werden häufig noch durch Tastbefund, konventionellen Ultraschall oder MRT beurteilt. Dabei empfehlen den EFSUMB-Guidelines (European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology) durchaus die Elastografie als zusätzliche Untersuchung, um die Zuverlässigkeit in der Diagnose einer überlasteten Achillessehne zu erhöhen.
Die Entscheidung über weitere Behandldungsmethoden ist nach einer Elastografie für Orthopäden wesentlich einfacher, als ohne diese. Ruhigstellung, Sportverbot, konservative Behandlung, Ultraschall-Therapie, HE-Induktionstherapie bis hin zur Stoßwellen-Therapie können veordnet werden.
Zusätzlich lässt sich die Methode für die Beurteilung der Quadrizeps- oder Patellarsehne am Knie sowie bei Muskelpathologien wie Zerrungen oder Muskelfaserrissen eingesetzen. Auch bei PatientInnen, die am chronischen Schmerzsyndrom leiden, können z. B. organisierte Muskelverspannungen, sogenannte Myogelosen und auch Triggerpunkte identifiziert und gezielt behandelt werden.
Man darf sicher sein, dass die Elastografie in der Sportmedizin vermehrt eingesetzt werden wird. Einziger Wermutstropfen: Sie bleibt aber mit 40 bis 90 Euro eine Selbstzahlerleistung.
Quelle: PM Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), 30.08.2022
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