Alles darf man sagen, aber nicht, dass man sich im Allgäu befände – das mögen sie gar nicht, die stolzen Schwaben an der mit überschwänglichem Barock gesegneten schwäbischen Bäderstrasse. „Noi, noi“, das Allgäu ist in Bad Waldsee zwar nicht wirklich weit weg, aber dazugehören, das tut man „zu denen“ nicht. Man ist Schwäbisch vom gerade gezogenen Scheitel bis zur geputzten Schuhsohle und (fast) nicht durchmischt mit Allgäuern, bayrischen Schwaben oder sonstigen Zuwanderern aus grauen Vorzeiten. Mit den modernen Migranten kommt man übrigens erstaunlich gut zurecht – es gibt keine größeren Probleme, hört man allenthalben.
Nur 40 km trennen das, in hügelige Landschaft mit sensationellem Blick auf die Alpen eingebettete, mittelalterliche Städtchen vom Bodensee. 20.000 Einwohner, umschlungen von zwei Badeseen plus zwei Thermen, dem größten Wohnmobilhersteller als Arbeitgeber und Mäzen (Hymer-Museum, sollte man sich unbedingt ansehen) und ein Golf-Resort, das über gesamt 45 Löcher (2 x 18, 1 x 9) inklusive Hotel auf der Anlage verfügt. Viel mehr kann man eigentlich gar nicht wollen! Dazu passen, wie der Deckel auf den Spätzletopf (Spätzle-Museum im alten Vötschenturm!), historische Bausubstanzen, schwäbische Gastfreundschaft und kräftigendes, alle Sinne belebendes Moor.
Prickelnde Badefreuden oder wohltuend wärmendes Thermalwasser aus 1800 m Tiefe, lauschige Spaziergänge an den beiden Seen oder romantische Bummel durch die Fachwerk gesäumten Häuser der Altstadt mit zahlreichen kleinen Geschäften, zur Einkehr und zum Verbleib ladende Wirtschaften mit heimischen, aber natürlich auch internationalen Köstlichkeiten und sportliches Vergnügen auf einem der schönsten Golfplätze im südlichen Deutschland. Kultur so weit das Auge blickt und ausgelassene Lebensfreude nicht nur zur alemannischen Fasnet. Bad Waldsee ist wahrlich, ein schwäbischer Kraftplatz zum Gesunden, an dem es den Besuchern nie langweilig wird – soviel gibt es zu sehen, zu entdecken, zu erkunden und vor allem, zu genießen.
Bad Waldsee steht mit seinen Thermen vor allem für alle Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, aber auch zur Rehabilitation nach Unfall- und Sportverletzungen. Denn das an gelösten Mineralien reiche Thermalwasser lindert Schmerzen, fördert die Durchblutung und beeinflusst nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch das vegetative Nervensystem.
Nicht erst, seit das Wort Wellness erfunden wurde, sondern schon im grauen Mittelalter wusste man in der Gegend um Bad Waldsee um die heilenden Wirkungen der umliegenden Moore, die man hier Ried nennt, und der schwefelhaltigen heißen Quellen.
Für seine Gesundheit sollte man sich Zeit nehmen, denn versäumt man dies, dann wird die Krankheit lehren, sie sich nehmen zu müssen. Schnell, schnell ist ungesund und darum sollte man eintauchen in das 34°C warme Entspannungsbecken der Waldsee-Therme, damit die Seele wieder baumeln lernen kann. Wer trotzdem noch etwas Bewegung braucht, dem offeriert man Aqua-Biking samt Aqua-Jumping, kneippsches Wassertreten oder Aqua-Gymnastik.
Nach der Therme ist vor der Sauna und diese, gerade erst eingeweiht, präsentiert sich als Vollkommenheit zwischen Natur und moderner Baukunst. Sich auf den Dächern ausbreitende Natur krönt die mit Holzfassaden versehene Sauna- und Wellnesslandschaft und der kleine Urbach mäandert sanft durch die Liegewiese und wundert sich mitunter über mohrenschwarze Gestalten (Rhassoul-Bad, Moorsauna). Ob Day Spa oder „nur“ ein paar Stunden, das Sauna- und Medical-Wellness-Programm bietet alles, was Herz und Körper begehren: Aussuchen – anmelden – genießen – gesunden!
Meldet sich bei Büroarbeitern und Schreibtischtätern doch hin und wieder das schlechte Gewissen, kein Problem: MTrain wird es ihnen garantiert austreiben! Ausdauer, Kraft, Koordination, Beweglichkeit steht für diesen Begriff – ja, wenn es nur so einfach wäre. Aber wer es wagt und sich in die Hände der extra dafür ausgebildeten Sport- und Physiotherapeuten begibt, dem wird sich der Fitnesshimmel schon bald öffnen. Mitmachen und fit werden kostet nur ein wenig Wille, ein bisschen Zeit und kaum Geld (9er-Karte € 99.–). Diesen Betrag sollte uns die Gesundheit allemal Wert sein!
Dem Himmel weniger nahkommen all jene, die beschließen sich künftig dem Golfsport widmen zu wollen. Denn den kleinen Ball auf einem großen Platz in ein noch viel kleineres Loch zu bekommen, das Bedarf mehr als nur Wollen. Wollen kann man viel und wo ein Wille da ein Weg – mag alles stimmen, trifft aber ganz sicher nicht auf Golf zu. Als Allererstes lernt man: Schweigen ist Gold, Golfer reden nicht, sie versuchen allerhöchstens den Ball zu besprechen und das funktioniert am ehesten mit schweigend ausgeübter Magie! Das muss man jetzt nicht glauben, und schon gar nicht bierernst nehmen. Aber wer mit einem lieber schweigenden Partner auf dem Platz ist, sollte besser den Mund halten und einfach nur versuchen, das kleine Bällchen über die große Wiese ins kleine Loch zu befördern! Und dies mit möglichst wenig Schlägen!
Wenn dies trotz aller Zauberkräfte nicht so recht gelingen will, sollte man sich einen erfahrenen PRO an die Seite holen, dessen „Bestreben es ist, das Erlernen und Trainieren des Golfsports nicht an einem fixen System festzumachen, sondern nach den individuellen Bedürfnissen der Golfer auszurichten” (Max Föhl, Golf-Pro). Heißt also, Schnupperkurs, und wenn der halbwegs positiv endet, dann Einsteiger- und schließlich Platzreifekurs (für 18 Löcher). Nur dann wird man von echten Golfern auch ernst genommen, darf an seinem Handicap feilen und an Turniern teilnehmen.
Alles in allem sollte man dafür schon drei Wochen einplanen und im fürstlichen Golf-Resort von Bad Waldsee geht dies hervorragend mit einem attraktiven Lernprogramm an den Wochenenden: „Schritt für Schritt zum Golfen“. Für Interessierte ohne Golfvorkenntnisse geht es mit einer kostenlosen Leihausrüstung an den Start. Nach nur drei Schritten mit 16 Stunden Unterricht schlagen sie als Handicap-Spieler auf 18 Löchern ab. Bereits mit dem zweiten Schritt darf während des gesamten Urlaubs – maximal zwei Wochen lang – auf dem 9-Löcher-Kurzplatz gespielt werden. Wohnen und sich gut gehen lassen kann man es sich im direkt am Platz gelegenen und hervorragend geführtem Golf-Hotel mit seinen 40 Zimmern, einem schönen Wellness-Vital-Bereich und einer hervorragenden Küche, welche die Gäste wahrlich fürstlich verwöhnt.
Wer nach diesem üppigen Reigen an Informationen noch immer nicht weiß, wo er sein nächstes freies Wochenende verbringen möchte – ja, dem kann schon geholfen werden: Denn am kleinen Bahnhof in Durlesbach steht die berühmte „Schwäb’sche Eisebahne mit dem Bäuerle, samt störrischen Ziegenbock. Stimmt schon, „… mir Schwabe könnet alles…“!
Und wer sich jetzt frägt, was das „gschwind“ im Titel wohl heißen mag, ja der sollte mal den Tourismuschef von Bad Waldsee nach seinem Namen fragen. Ihm und allen anderen Helfern zu diesem Bericht ein herzliches Dankeschön für die liebenswerte Unterstützung!
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