Nachdem wir letztes Jahr den neuen GT testen durften, stand diesmal die etwas abgespecktere Variante des amerikanischen Pferdchens vor der Redaktion. Nicht ganz das hochgezüchtete Rennpferd, eher ein sportlicher Galopper, aber dafür auch weit genügsamer im Futter, sprich Super Benzin. Diesmal schafften wir die Strecke vom oberbayrischen Weilheim bis nach Luxemburg fast mit einer Tankfüllung und hatten dabei nicht das Gefühl, so viel langsamer zu sein, als mit dem Mustang GT, der ja immerhin einen V8-Motor und stolze 421 PS sein eigen nennt.
Natürlich fehlen dem EcoBoost ein paar Highlights des GT, aber wer einen Sportwagen fahren will, mit dem man auffällt und der auch so richtig Spaß bereitet, aber nicht unbedingt zu den Säufern zählt, der wird mit dem Mustang EcoBoost 2,3 l mit seinen satten 317 PS seine helle Freude haben. Der 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbo wiehert nicht ganz so kräftig, wie sein großer Bruder, aber man kann beim Anlassen dennoch den typischen Mustang-Sound, dank Verstärker, hören. Wird aber sicher nur männlichen Ohren, die auf Motor-Sound-Akustik getrimmt sind, auffallen. Das Innenleben unseres EcoBoost mit Premium-Paket unterscheidet sich eigentlich überhaupt nicht vom GT-Modell, alle Bedienelemente sind hier und da gleich und ebenso sicher und easy im Handling. Selbst eine ungeübte Frau schafft es mühelos das Navi zu programmieren oder das Infotainment Touchscreen zu bedienen, ohne einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Den kriegen eher ganz junge (Imponiergehabe) oder ältere Herren (Rentnerfrust), wenn sie da keine junge und noch dazu kleine Frau hinter dem Steuer ausmachen. „Ist der nicht etwas zu groß für Sie?“, lautete die Fragestellung nicht nur einmal. Wobei das “zu groß” sich definitiv nicht nur auf die Körpergröße bezog!
Wie viel Freude man mit dieser amerikanischen Legende bereiten kann, erlebten wir im schwäbisch beschaulichen Bad Waldsee, wo ein begeisterter Fan es gar nicht fassen konnte, dass man ihn einmal das Dreispeichen-Lenkrad des Mustangs anfassen und ihn dafür sogar hinter dem Steuer Platz nehmen ließ. Ja, ja Männerträume - sie wären doch so einfach zu erfüllen. Wer sich einmal sattsehen möchte an den schönen Autokarossen der letzten Jahrzehnte, dem sei das Automuseum in Wolfegg ans Herz gelegt. Sind wir wirklich schon so alt, dass wir all diese Prachtstücke, die sich dort versammeln, sogar noch persönlich gekannt haben? Leider ja - auch wenn man es nicht wahrhaben will.
Doch zurück zum Mustang, der ja auch zu den Auto-Klassikern gehört. Zur Serienausstattung zählt die Lederpolsterung inklusive Lenkrad und der 6-fach verstellbare Fahrer- und Beifahrersitz, das schlüsselfreie Entriegelungs- und Startsystem, der Berganfahrassistent (vor allem für Anfänger oder ungeübte Bergfahrer ein Segen!), die Rückfahrkamera, die weit ausleuchtenden Xenon-Scheinwerfer etc. etc.. Wer sich und vor allem seinem Rücken etwas Gutes tun möchte, sollte sich die Recaro-Spezialsitze gönnen, auch wenn sie mit € 1800.— nicht gerade billig sind.
Gut zu Wissen: Ford Mustang Fastback 2,3 l Ecoboost - Technik-Daten
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