Nur knapp drei Stunden Autofahrt von München oder nicht mal eine halbe Stunde vom Flughafen Klagenfurt entfernt eröffnet sich das Kärntner Ferienparadies rund um den Millstätter See. Eine breite Palette an Sport- und Wellnessaktivitäten, Spitzengastronomie und rustikale Hüttenabende, bieten Abwechslung und Entspannung für jeden Gast und auch für unsere Reisegruppe.
Naturgegebener Maßen steht dabei der Millstätter See im Mittelpunkt und lockt auch mit unkonventionellen Highlights wie dem Buchtenwandern. Dabei gleitet man fast mühelos rudernd mit schnittigen Holzbooten durch die unzähligen kleinen Buchten des Sees und hat Gelegenheit, die ungestörte Natur zu genießen. Gerade früh am Morgen in den sich auflösenden Nebelschwaden ist dies ein fast meditativ anmutendes Erlebnis.
Seelisch in Balance gebracht, soll auch die körperliche Fitness nicht zu kurz kommen. Man schwinge sich also auf ein Trekking Rad und erkunde das Ufer des Sees entlang bis nach Döbriach, wo die ausgezeichnete Küche des 4 Sterne Hotels Seefischer als Belohnung für den eifrigen Radler wartet. Mit köstlichen Speisen gestärkt lässt sich so gleich leichter die nächste Radetappe bis zum Kletterfelsen von Starfach bewältigen, wo ein Schnupperkurs auch ausgemachte Angsthasen erstmals auf den Geschmack des Kletterns bringt. Eine besondere Herausforderung ist dabei, dass der Felsen am Ufer des Sees nur über einen halsbrecherischen Abstieg von der Straße her zu erreichen ist – so manchem Ebenenliebhaber ist dies schon Klettern genug! Sind nicht auch Helm und Klettergurt bekanntermaßen nur trügerische Sicherheit? fragt sich der ein oder andere unweigerlich. Einzig die wachsame Präsenz von Harald, unserem staatlich geprüften Bergführer, vermag zu beruhigen, und so kommt auch der Letzte wohlbehalten auf Seeniveau an. Von Verschnaufen jedoch erstmal keine Spur. Bevor man die Wand besteigen kann, wird ein Drahtseilakt im wahrsten Sinne des Wortes verlangt: nur vorsichtig auf einem schmalen Gummiband balancierend gelangt man über den See an den Fuß des Kletterfelsen. Derart geprüft scheint die anschließende Besteigung der Wand schon fast ein Kinderspiel. Gut gerüstet mit einer Unterweisung im richtigen An- und Abseilen sowie im fachgerechten Sichern durch Bergführer Harald wagen wir uns in die Vertikale. Nach den ersten zerrissenen Hosen und aufgeschrammten Knien wachsen schnell Respekt und Ehrfurcht vor den passionierten Kletterern rund herum, die die gleiche Höhendistanz in circa ein Fünftel der Zeit mit doppelter Eleganz bewältigen. Enormes Geschick, Kraft und technisches Können sind notwendig, um den richtigen Tritt zu finden. Von den Huber Buam sind wir sicher noch meilenweit entfernt - aber zumindest können wir uns ein bißchen wie sie fühlen, denn auch wir haben heute den Rausch des Kletterns gespürt.
Derart beseelt bietet sich bei der Rückkehr nach Millstatt die sogenannte Feuerinsel, eine über 300 qm große, aus Holz gezimmerte und mit Sand aufgefüllte Insel im See, zur Erholung an. Bevor wir uns jedoch zu sehr ans Dolce Vita gewöhnen, ist es auch schon Zeit für den Aufstieg zu unserem Nachtlager auf der Alexander Hütte. Nach einer kurzen Autostrecke wandern wir ca. 30 Minuten bergauf in den Sonnenuntergang hinein. Um uns für den nächsten Tag zu stärken, erwartet uns auf der Alexander Hütte ein leckerer Nockberg-Hirsch mit Knödel und Blaukraut, gekrönt von einem herrlichen Kaiserschmarren. Na dann gute Nacht!
Nach dem Abendmahl entsprechend traumlosem Schlaf und einem schon wieder deftigen Frühstück fühlen wir uns gestärkt genug, um uns für rund 1000 Höhenmeter auf das Mountain-Bike zu schwingen, von Bad Kleinkirchheim über St. Oswald bis zur St. Oswalder Bockhütte (Speickhütte). Die Unterweisung durch Reini von der Sportschule Krainer macht klar, dass die Tour nichts für Anfänger oder Ungeübte ist, dafür aber vom Single-Trail über Downhill so ziemlich alles beinhaltet, was das Herz eines Mountain-Bikers höher schlagen lässt. Das des Autors leider auch, wenn auch aus gesundheitlichen Gründen. In der Tat keine Tour für Stubenhocker! Zum Glück geht es nach einer Stärkung auf der Bockhütte toujours bergab über das Langalmtal und Kaining nach Feld am See. Ohne jeden Zweifel sind die anspruchsvollen Freeride-Touren rund um Bad Kleinkirchheim, mit Downhill-Passagen und Single-Trails, die technisch herausfordernste Variante der über 1000 Kilometer beschilderten und versicherten Biketouren in der Region Nockberge/Bad Kleinkirchheim, Lieser- und Maltatal bis zum Katschberg. Umso mehr empfiehlt sich, nicht auf die gute Beratung bei der Sportschule Krainer zu vertrauen, welche so ziemlich alle Sommer- und Wintersportarten zum Ausprobieren anbietet.
Nach so einer schweißtreibenden Biketour kommt eine Abkühlung im Feldener See gerade recht. Wer noch Lust hat, kann sich zudem an einem Kajak-Schnupperkurs versuchen – oder ganz entspannt den Spa-Bereich des 4 Sterne Luxus Hotels Post genießen. Ob man sich dort bei einer Sportmassage die Muskeln weich kneten lässt, im Solebecken bei 36° Celsius und Unterwassermusik schwebt, sich von den Düften der Almkräutersauna benebeln oder vom Rosenquarzdampfbad beruhigen lässt – der Gast hat die Qual der Wahl. Wem der 4 Sterne Luxus des Hotels Post zu kostspielig ist, findet in Bad Kleinkirchheim auch im Thermal Römerbad eine preiswerte Wellness-Alternative. Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man sich jedoch ein Abendessen im Hotel Pulverer – wie wäre es mit einem Vier-Gänge-Menu von der Rindstartare mit Wachtelei, gefolgt von Ricottanockerlsuppe, Lammrücken in der Chilikruste, abgerundet mit einer Variation von süßen Naschereien?
Fazit: Sowohl sportlich als auch kulinarisch bietet Kärnten eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit einem genussreichen Urlaub zu entspannen und sich verwöhnen zu lassen!